Leihmutterschaft
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DE / Reproduktionsmedizin: Zum Missbrauch gezeugt, Teil II

IEF, 27.07.2020 – Fünf Jahre Haft für jenen Deutschen, der seinen Sohn von einer Leihmutter austragen hat lassen, um seine pädophilen Neigungen zu befriedigen.

Wie das IEF bereits am 8.6.2020 berichtet hat, wurde der Berliner Dennis S. des Kindesmissbrauchs an seinem knapp vierjährigen Sohn sowie der Herstellung und des Besitzes von Kinderpornografie angeklagt. Laut einem Bericht des Tagesspiegel, befand das deutsche Gericht den Angeklagten nunmehr für schuldig und verhängte eine  Haftstrafe von fünf Jahren über ihn.

Zwar konnte entgegen der Anklage nicht endgültig nachgewiesen werden, ob bereits die Zeugung des Kindes zu Zwecken pädophiler Befriedigung geplant gewesen sei. Festgestellt werden konnte jedoch, dass der Berliner 60.000 Euro gespart und eine Leihmutter in Zypern engagiert hatte und es in Folge zu Kindesmissbrauch kam. „Es war immer mein Ziel, einen Jungen haben zu können“, hatte der Angeklagte in einem Chat geschrieben. „Bilder ersetzen keinen Jungen“.

Nicht der einzige Fall

Von einem ähnlich gelagerten Fall berichtete zuletzt Nationalratsabgeordnete Dr. Gudrun Kugler (ÖVP) in ihrer Rede zum jüngsten Entschließungsantrag gegen Menschenhandel am 9.7.2020. Demnach hätten sich tschechische Behörden an Österreich gewandt und um Unterstützung bei der Fahndung nach einem etwa 60-jährigen Mann ersucht. Dieser sei bereits mehrfach wegen Kinderpornografie vorbestraft und habe sich in Prag mittels Leihmutterschaftsvertrag „ein Kind geholt“. Man geht davon aus, dass es nur ein Scheingeschäft war und gar keine echte genetische Verwandtschaft vorliegt, allerdings könnte dies aufgrund der Gesetzeslage nicht untersucht werden. Kugler plädiert daher vehement dafür, diese Rechtslücken zu schließen, um Menschenhandel in jeder Form einen Riegel vorzuschieben. Der Entschließungsantrag, den sie gemeinsam mit der Nationalratsabgeordneten Ewa Ernst-Dziedzic (Grüne) eingebracht hat, wurde einstimmig angenommen. (KL_StM)

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