Dachverband Hospiz Österreich
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AT / Lebensende: Wie man Sterbenden trotz „social distancing“ nahe sein kann

IEF, 30.03.2020 – Der Dachverband Hospiz Österreich zeigt konkrete Möglichkeiten auf, wie Sterbende aktuell aufgrund der Corona-Bestimmungen begleitet werden können.

„Es ist noch viel möglich“

„Wir (…) haben aus unserem Erfahrungsschatz Vorschläge und Anregungen für Angehörige zusammengetragen. Wir zeigen Möglichkeiten auf, wie man auch ohne physischen Kontakt emotionale Verbundenheit ausdrücken kann. Verstehen Sie das als Angebot und finden Sie den Weg, der Ihnen und Ihren Lieben entspricht und auch möglich ist“, so Waltraud Klasnic, Vorsitzende des Dachverband Hospiz Österreich in der Presseaussendung vom 25.03.2020.

Hospiz Österreich hat Vorschläge für Angehörige und für außenstehende Personen veröffentlicht und bittet darum, die Anregungen an Betroffene weiterzuleiten. Es sei wichtig, zu wissen, dass trotz der Einschränkungen „noch viel möglich ist“.

Umgang mit Sterbenden – Verbundenheit ausdrücken

„Wenn etwas nicht mehr möglich ist, verändere es, so dass es anders möglich wird!“ Mit diesem Leitspruch ermutigt der Hospizverband, aktiv, regelmäßig und verlässlich in persönliche Beziehung zu betroffenen Menschen zu treten – telefonisch, SMS, Whatsapp, skypen, zoomen, Videotelefonie, E-Mail, Briefe, etc. Wichtig sei es, eng mit den Betreuenden/dem Personal zusammenzuarbeiten. „Suchen Sie im Bekannten- oder Verwandtenkreis nach Unterstützung beim Einrichten technischer Hilfsmittel, falls nötig, organisieren Sie die Übergabe kleiner Präsente (Briefe, Fotos, etc. …) an Kranke.“, „Nutzen Sie alle kreativen Möglichkeiten – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: Lassen Sie, wenn Kinder als Angehörige betroffen sind, Abschiedsgeschenke zeichnen, basteln, Küsse mit Lippenstift auf Stofftaschentücher machen. Auch Sie selber können Händeabdrücke zu Hause auf Polsterbezüge machen, Foto-Collagen erstellen, u.v.m.“, „Legen Sie anderen, ebenso betroffenen Menschen ein paar Blumen aus dem Garten, eine Karte mit persönlichen Worten, eine Zeichnung, die von Ihren Kindern gemalt wurde, ein Stück Kuchen, etc. als kleines Geschenk und Zeichen der Anteilnahme sowie Verbundenheit vor die Türe.“

Abschiednehmen, wenn der Tod eingetreten ist

Wenn der Tod eingetreten sei, könnten Abschiedsgeschenke vorbereitet und übergeben werden (am besten direkt an Bestatter), „Kerzen entzünden, Blumen, Bilder aufstellen – sich gegenseitig Fotos davon schicken“, „Organisieren Sie eine Familienandacht beispielsweise über eine WhatsApp Konferenz oder andere technische Hilfsmittel (Zoom, Skype, etc.) oder bitten Sie jemanden darum.“, „Überlegen Sie jetzt gemeinsam mit der Familie und Nahestehenden, wie eine Verabschiedungsfeier zu einem späteren Zeitpunkt gestaltet werden kann – gehen Sie aktiv in die Planung oder bitten Sie jemanden, die Planung zu übernehmen.“

Alle Anregungen finden Sie auf der Website des Dachverband Hospiz Österreich. (TSG)

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