VA / Ehe: Vatikan gibt Erläuterungen zu den Aussagen des Papstes zu homosexuellen Partnerschaften
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IEF, 03.11.2020 – Laut einem Brief des Staatssekretariats waren die Aussagen aus dem Zusammenhang genommen worden.
Nachdem seit der Premiere des Dokumentarfilms „Francesco“ Aussagen von Papst Franziskus zum Thema homosexueller Partnerschaften weltweit für Aufsehen und Diskussionen gesorgt hatten, hat nun das Staatssekretariat des Vatikan, auf Wunsch des Heiligen Vaters für Klarheit gesorgt.
Wie einem Bericht vom Domradio der Erzdiözese Köln zu entnehmen ist, erging ein Rundschreiben des Staatssekretariats an Bischöfe auf der ganzen Welt. Dieses wurde daraufhin vom Nuntius von Mexiko, Erzbischof Franco Copolla, über seinen Facebook-Account verbreitet.
Aussage des Papstes aus zwei Interviews zusammengeschnitten
In der Dokumentation des russischen Regisseurs Jewgeni Afinejewski erklärt der Heilige Vater zuerst, „Homosexuelle Personen …haben ein Recht auf eine Familie“, anschließend spricht er sich für ein Gesetz des zivilen Zusammenlebens aus.
Wie nun in dem Schreiben des Vatikan mitgeteilt wurde, handelte es sich um Fragen zu zwei unterschiedlichen Themen. Im ersten Teil sprach der Heilige Vater über homosexuelle Kinder und Jugendliche, die „nicht aus ihrer Familie geworfen“ werden sollen. Der zweite Teil bezieht sich hingegen auf die Zeit des Heiligen Vaters als Erzbischof vom Buenos Aires, indem er sich statt für die Zulassung der gleichgeschlechtlichen Ehe für ein Gesetz für zivile Partnerschaften aussprach, das unter anderem Menschen, die in solchen Gemeinschaften leben, rechtlich schützen sollte.
In dem auf Facebook zugänglichen Brief heißt es dazu weiter, dass Papst Franziskus sich auf „bestimmte staatliche Vorschriften“ beziehe und nicht auf die „Lehre der Kirche, die im Laufe der Jahre vielfach bekräftigt wurde“. In diesem Zusammenhang wird auch eine Aussage des Heiligen Vaters zitiert, in der er die „Ehe für Alle“ als „Widerspruch in sich“ bezeichnet. (MM)