VA / Pastoral: Kinderschutzkommission des Papstes nimmt Arbeit auf

IEF, 11.4.2018 –  Seit 2014 besteht die Kinderschutzkommission, die nun neu zusammengesetzt und deutlich verjüngt wurde. Auch Betroffene von sexueller Gewalt sind Teil des Gremiums.

Wie das Domradio und kathpress berichten trifft sich am 19. April zum ersten Mal die neu zusammengesetzte Kommission, die in den nächsten Jahren dem Papst beratend zu den Themen Missbrauch und Missbrauchsprävention zur Seite stehen wird. Daneben gehören auch punktuelle Schulungen Verantwortlicher wie beispielsweise von Bischöfen oder auch der Kontakt zu Betroffenen zu ihrem Aufgabenfeld.

Das neue Team unter der Leitung des bereits zuvor mit der Führung des Gremiums betrauten Kardinal Sean O’Malley aus Boston besteht aus insgesamt 16 Personen – 9 von ihnen sind neu in dem Gremium. Das insgesamt deutlich jüngere Team wird durch die neue Besetzung außerdem internationaler. Neu sind beispielsweise Myriam Wijlens (WER IST DAS?), Neville John (Missbrauchsbeauftragte der katholischen Kirche in Australien), Nelson Giovanelli Rosendo (Gründer des Drogenentzugszentrums Fazenda da Esperanca in Brasilien) sowie Teresa Kettelkamp (frühere Direktorin des Kinderschutzbüros der US-Bischofskonferenz).

Das Gremium wird in seiner Arbeit von einem wissenschaftlicher Beirat unterstützt. Auch diesem gehören Teilnehmer an, die in ihrer Vergangenheit selbst von Missbrauch betroffen waren. Die Kommission wird sich in Zukunft zweimal jährlich treffen und die Arbeit dann vermutlich auf einzelne Arbeitsgruppen aufteilen. Der deutsche Psychologe und Theologe Hans Zollner, der bereits seit 2014 Mitglied der Kommission ist, möchte jedoch gleich zu Beginn mit falschen Erwartungen aufräumen: Aufgabe der Kommission sei es nicht einzelne Fälle aufzuarbeiten oder sich mit Tätern auseinanderzusetzen. Vielmehr sei die Kommission ein Beratungsgremium, das zudem auch Schulungsaufgaben übernehme. So möchte man einen Beitrag leisten und der Kirche sowie dem Papst eine Hilfestellung sein bei der Frage, wie man in der Aufarbeitung und der Prävention von Kindesmissbrauch vorgehen könne.

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