VA / Familie: Papst äußert sich kritisch zu Abtreibung und Homo-Ehe
IEF, 25.6.2018 – In einer Ansprache vor italienischen Familienverbänden zieht Papst Franziskus einen Vergleich zwischen Abtreibung bei eugenischer Indikation und der Euthanasie der Nazis. Auch zum Familienbild findet er klare Worte.
Homosexuellenpastoral auf Weltfamilientag
Zuletzt wurde an vielen Stellen Kritik laut, dass auf dem Weltfamilientreffen unter anderem auch der Umgang mit homosexuellen Paaren zum Thema gemacht werde. Der Jesuit James Martin hatte auf Twitter verkündet, dass er sich freue, auf dem Weltfamilientag über das Thema Homosexuelle und Kirche sprechen zu dürfen und darüber, wie auch Familien willkommen geheißen werden können, die LGBTQ- Personen umfassen.
Papst äußert sich zu Familienbild und Ehesakrament
Einige Tage später findet Papst Franziskus nun sehr klare Worte dazu, was für ihn Familie bedeutet. Auf einer Audienz für das Forum italienischer Familienverbände soll er laut Vatican News seine vorbereitete Ansprache beiseitegelegt haben und ein Plädoyer für ungeborenes Leben und die Ehe zwischen Mann und Frau gehalten haben. So würden viele Dinge als Familie bezeichnet werden, aber „es gibt nur eine Familie nach Gottes Bild, jene zwischen Mann und Frau – und die Ehe ist ein großartiges Sakrament“, so der Papst in Bezug auf die Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften und Ehen.
Im gleichen Zuge kritisierte Franziskus jedoch auch einen zu leichtfertigen Umgang mit der Ehe. Dabei verwies er zurück auf das nachsynodale Schreiben „Amoris Laetitia“. Dieses Schreiben würde missverstanden werden, wenn es als reine Kasuistik des „man darf-man darf nicht“ gelesen werde. Gleichzeitig könne man auch nicht zu leichtfertig mit ihr umgehen, im Sinne eines „Wenn es klappt, klappt es, wen es nicht klappt, beenden wir die Sache und beginnen eine neue“, zitiert der ORF den Papst.
Um Amoris Laetitia wirklich verstehen zu können, müsse man das vierte Kapitel über Spiritualität des täglichen Lebens lesen, so der Papst. Auf ähnlicher Linie fuhr er fort, als er schließlich darauf verwies, dass deshalb auch die Ehevorbereitung von großer Bedeutung sei.
Papst vergleicht Abtreibung bei Behinderung mit Nazi-Euthanasie
Bereits zu Beginn der Ansprache hatte der Papst sehr deutliche Worte bezüglich der Abtreibung von Kindern mit einer indizierten Erkrankung oder Behinderung gefunden. Er verglich diese Praxis mit dem Vorgehen der Nazis. „Um ein ruhigeres Leben zu haben, wird ein Unschuldiger plattgemacht“, so der Papst. Was die Nazis gemacht hätten, wird heute wiederholt- „aber wir machen es mit weißen Handschuhen.“ Dieser Trend sowie die Tatsache, dass sogar manche Ärzte zu Abtreibung raten würden, machen ihn traurig.
Papst auf dem Weltfamilientag
Im August wird erneut das Weltfamilientreffen stattfinden, dieses Mal in Dublin. Auch der Papst wird daran teilnehmen. Info zur Teilnahme und Anreise finden Sie hier. Zu guter Letzt ermutigte der Papst Paare, sich immer wieder neu auf ihren Partner einzulassen. Dieses „schöne Abenteuer“ verlange, dass man sich täglich immer wieder dafür entscheide und es wie ein Handwerk immer wieder neu verrichte.