
VA_AT / Pastoral: Vielfältige Impulse zum 2. Welttag der Großeltern und Senioren
IEF, 08.06.2022 – Nachdem Papst Franziskus 2021 im Rahmen des Jahrs der Familie Amoris Laetitia den Welttag der Großeltern und Senioren ins Leben gerufen hat, verbreiten sich auch 2022 Botschaft und Initiativen des neugeschaffenen Welttags.
Papstbotschaft zum Welttag der Großeltern und Senioren
Der Welttag der Großeltern und Senioren, der seit 2021 jährlich am vierten Sonntag im Juli begangen wird, soll auf ältere Menschen und ihre Bedeutung für Familie, Kirche und Gesellschaft aufmerksam machen. So wurde auch der Termin bewusst wegen der Nähe zum liturgischen Gedenktag der Großeltern Jesu, der heiligen Joachim und Anna, am 26. Juli gewählt.
Anlässlich des bevorstehenden Welttags der Großeltern und Senioren veröffentlichte Papst Franziskus am 3. Mai 2022 seine diesjährige Botschaft unter dem Motto »Sie tragen Frucht noch im Alter« (Ps 92, 15): „Deshalb ist der Welttag der Großeltern und älteren Menschen eine Gelegenheit, noch einmal mit Freude zu sagen, dass die Kirche gemeinsam mit denen feiern will, die der Herr – wie die Bibel sagt – »lebenssatt« gemacht hat. Feiern wir gemeinsam! Ich lade euch ein, diesen Tag in euren Pfarreien und Gemeinden bekannt zu machen und die älteren Menschen, die am einsamsten sind, zu Hause oder in den Heimen, in denen sie leben, zu besuchen. Niemand soll diesen Tag in Einsamkeit verbringen. Jemanden zu haben, auf den man warten kann, kann die Blickrichtung der Tage derjenigen ändern, die sich nichts Gutes mehr von der Zukunft erwarten; und aus einem ersten Treffen kann eine neue Freundschaft entstehen. Der Besuch bei einsamen alten Menschen ist ein Werk der Barmherzigkeit unserer Zeit!“
Kardinal Farrell, der Präfekt des Dikasteriums für Laien, Familie und Leben äußerte in einem begleitenden Brief seine Hoffnung, der Welttag der Großeltern und Senioren solle möglichst in jeder Pfarre, den Verbänden und den Bewegungen begangen werden, wie es am besten den jeweiligen pastoralen Anforderungen entspreche. Anliegen der Feier des Welttags sei es, die Großeltern und Senioren die Nähe der Kirche auf besondere Weise erfahren zu lassen.
Der alte Mensch: ein Segen für die Gesellschaft, kein Wegwerfmaterial!
Schon seit dem 23. Februar dieses Jahres hatte Papst Franziskus eine Reihe von Katechesen im Rahmen der wöchentlichen Generalaudienzen „über den Sinn und Wert des Alters, die Inspiration im Wort Gottes sucht“ begonnen. Sein mit diesen Katechesen verbundenes Anliegen umreißt der Papst wie folgt: „Seit einigen Jahrzehnten befindet sich im wahrsten Sinne des Wortes ein »neues Volk«, das der alten Menschen, in diesem Lebensabschnitt. Nie waren wir in der Menschheitsgeschichte so viele. Die Gefahr, ausgesondert zu werden, hat zugenommen: nie so zahlreich wie heute; nie war die Gefahr, ausgesondert zu werden, so groß wie heute. Die alten Menschen werden oft als »Belastung« angesehen. […] Ich hoffe, dass diese Überlegungen uns allen nützlich sein werden, um die Wirklichkeit voranzubringen, von der der Prophet Joël gesprochen hat, dass im Dialog zwischen jungen und alten Menschen die Alten Träume geben und die Jungen sie annehmen und voranbringen können. Vergessen wir nicht, dass die alten Menschen in der Kultur sowohl der Familie als auch der Gesellschaft gleichsam die Wurzeln des Baumes sind: Sie haben die ganze Geschichte dort, und die jungen Menschen sind gleichsam die Blüten und die Früchte. Wenn der Saft – sozusagen jene »Infusion« – nicht aus den Wurzeln kommt, dann können sie nie blühen. Vergessen wir nicht jenen Dichter, den ich schon oft erwähnt habe: »Was der Baum an Blüten trägt, kommt aus dem, was er unter der Erde hat« (Francisco Luis Bernárdez). Alles Schöne, was eine Gesellschaft hat, steht in Beziehung zu den Wurzeln der alten Menschen. Daher möchte ich, dass in diesen Katechesen die Gestalt des alten Menschen hervorgehoben wird, damit man gut versteht, dass der alte Mensch kein Wegwerfmaterial ist: Er ist ein Segen für eine Gesellschaft.“
Ein besonderer Ablass
Gleich dem Vorjahr wurde auch für dieses Jahr ein Dekret der Apostolischen Pönitentiarie erlassen, das die Feier des 2. Welttags der Großeltern und Senioren mit einem vollständigen Ablass „unter den gewohnten Bedingungen“ (Beichte, Kommunion und Gebet nach der Meinung des Heiligen Vaters) verbindet.
Besonders ist allerdings, dass dieser Ablass nicht nur von allen Gläubigen, die an einem Gottesdienst anlässlich des Welttags teilnehmen, sondern auch von denjenigen gewonnen werden kann, die „sich ausreichend Zeit nehmen, um ihre älteren Brüder und Schwestern, die sich in Not oder Schwierigkeiten befinden (z. B. Kranke, Verlassene, Behinderte) – sei es persönlich oder virtuell – zu besuchen“.
Weitere Impulse sowie Informationen zum Jahr der Familie Amoris Laetitia sind unter www.jahrderfamilie.at sowie www.ief.at/pastoral verfügbar. (LL)