Ideologie
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VA / Gender: Papst: „Gendertheorie löscht Unterschiede aus“

IEF, 22.01.2024 – In seiner jährlich stattfindenden Audienz für die im Vatikan akkreditierten Diplomaten ging Papst Franziskus unter anderem auf das Thema „Gender“ ein.

Es gelte, die Menschenrechte und die Würde des Lebens in allen Phasen zu verteidigen, so der Papst in seiner Ansprache vom 8. Jänner. Die internationale Gemeinschaft müsse jedoch wachsam sein, dass sich Staaten nicht entlang ideologischer Linien zum Nachteil des Friedens, der Sicherheit und der Zusammenarbeit spalten würden. Insbesondere wies Papst Franziskus auf die „äußerst gefährliche“ Gendertheorie hin, die den Anspruch habe, alle gleich zu machen und dadurch Unterschiede auslösche. „Solche ideologische Kolonisierungen dienen nicht der Schaffung von Frieden, sondern führen vielmehr zu Wunden und Spaltungen zwischen den Staaten“, so der Papst.

Sorge über Auswirkungen

Papst Franziskus hat sich nicht zum ersten Mal klar gegen die Gendertheorie ausgesprochen und sich besorgt über deren Auswirkungen gezeigt. So hatte er bereits in seinem Lehrschreiben Amoris laetitia aus dem Jahr 2016 die Gendertheorie als „Ideologie“ bezeichnet, die „den Unterschied und die natürliche Aufeinander-Verwiesenheit von Mann und Frau leugnet. Sie stellt eine Gesellschaft ohne Geschlechterdifferenz in Aussicht und höhlt die anthropologische Grundlage der Familie aus. Diese Ideologie fördert Erziehungspläne und eine Ausrichtung der Gesetzgebung, welche eine persönliche Identität und affektive Intimität fördern, die von der biologischen Verschiedenheit zwischen Mann und Frau radikal abgekoppelt sind.“ Die menschliche Identität werde so einer individualistischen Wahlfreiheit ausgeliefert, die sich im Laufe der Zeit auch ändern könne“, so Papst Franziskus.

Schreiben über „Genderideologie“ in Arbeit

Kürzlich gab der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, Kardinal Victor Manuel Fernandez, bekannt, dass der Vatikan derzeit an einem Dokument zur Ideologie des Geschlechts arbeite. „Wir bereiten ein sehr wichtiges Dokument über die Menschenwürde vor, das nicht nur soziale Themen umfasst, sondern auch eine deutliche Kritik an moralischen Fragen wie Geschlechtsumwandlungen, Leihmutterschaft und Genderideologie“, so Fernandez. Bereits im November 2022 hatte der holländische Kardinal Wim Eijk eine päpstliche Enzyklika zum Thema Gender gefordert, da sie „in allen möglichen Organisationen vorangetrieben“ werde und die Kirche noch nicht viel dazu gesagt habe.  

Wollen Sie mehr über Grundlagen und Hintergründe der Gendertheorie erfahren? Auf der vom IEF erstellten Webseite www.gender.at finden Sie umfassende Informationen, aktuelle Studien, Erfahrungsberichte von Betroffenen und vieles mehr rund um die Themen Gender, Transgender und Intersexualität. (TS)

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