US / Gender: US-Pässe kennen bald drei Geschlechter
IEF, 19.07.2021 – US-Präsident Bidens Regierung setzt Maßnahmen zur freien Geschlechtswahl um.
Recht auf freie Bestimmung des Geschlechts
Wie der demokratische US-Außenminister Antony Blinken Ende Juni in einer Pressemitteilung bekanntgab, wird aktuell an einer Aktualisierung der Verfahren für die Ausstellung von US-Pässen und Staatsbürgerschaftszertifikaten für im Ausland geborene US-Amerikaner (CRBA) gearbeitet.
Abweichende Dokumente irrelevant
Künftig sollen Antragsteller die Möglichkeit erhalten, ihr Geschlecht selbst als männlich oder weiblich anzugeben. Die freie Wahl des Geschlechts ist auch dann möglich, wenn das angegebene Geschlecht von jenem in den vorgelegten Staatsbürgerschafts- oder Identitätsdokumenten abweicht, es bedarf in Zukunft keiner entsprechenden ärztlichen Bescheinigung.
„X“ kommt
Die am letzten Tag des „Pride-Month“ verkündete Maßnahme ist jedoch nur ein erster Schritt. Das Ministerium habe damit begonnen, eine Geschlechtsmarkierung für nicht-binäre, intersexuelle und geschlechtsuntypische Personen einzufügen, die einen Reisepass oder eine CRBA beantragen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Der Prozess des Hinzufügens einer solchen Geschlechtsmarkierung sei jedoch technisch komplex und würde ein umfangreiche und zeitintensives System-Updates erfordern. Man berate sich mit – wie es wörtlich heißt – „gleichgesinnten Regierungen“, die ähnliche Änderungen bereits vorgenommen hätten. Die meisten Länder, die eine dritte Markierung im Geschlechtsfeld anbieten, verwenden „X“, eine Geschlechtsmarkierungsoption, die von der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) anerkannt wird. Die ICAO ist eine Organisation der Vereinten Nationen (UN), die internationale Standards für Reisedokumente festlegt.
LGBTQI+-Gemeinschaft beeinflusst Positionen
Blinken betonte, dass man großen Wert auf die fortgesetzte Zusammenarbeit mit der LGBTQI+-Gemeinschaft lege, „die unsere Herangehensweise und Positionen in der Zukunft beeinflussen wird.“ „Mit dieser Maßnahme bringe ich unser anhaltendes Engagement für die LGBTQI+-Gemeinschaft heute und in Zukunft zum Ausdruck.“, so Außenminister Blinken abschließend.
Auch Spanien normiert das „Recht auf freie Geschlechtsbestimmung, siehe dazu einen aktuellen Bericht des IEF. (KL)