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US / Gender: US-Bischöfe sprechen sich gegen „geschlechtsumwandelnde“ Eingriffe aus

IEF, 16.04.2023 – „Geschlechtsumwandlungen“ respektieren nicht die Grundordnung des Menschen als innere Einheit von Leib und Seele, so die US-Bischöfe.

US-Bischöfe sprechen sich gegen „geschlechtsumwandelnde“ Eingriffe aus

In einer im März veröffentlichten Erklärung haben sich die katholischen US-Bischöfe gegen „geschlechtsumwandelnde“ medizinische Eingriffe ausgesprochen. Die Erklärung, die den Titel „Doctrinal Note on the Moral Limits to Technological Manipulation of the Human Body“ trägt, ist laut Medienberichten in Absprache mit Medizinethikern, Ärzten, Psychologen und Moraltheologen entstanden. Sie soll katholischen Gesundheitseinrichtungen als Leitfaden dienen, um zu klären, welche Maßnahmen im Falle einer Geschlechtsinkongruenz moralisch gerechtfertigt sind und „das wahre Wohl der menschlichen Person fördern“ und welche hingegen für den Menschen „schädlich“ und daher nicht gerechtfertigt sind.

Der Körper ist kein „Werkzeug“ der Seele, sondern bildet mit ihr eine Einheit

 Chirurgische Eingriffe wie eine Mastektomie oder chemische Eingriffe wie eine Hormontherapie, die darauf abzielen, die Geschlechtsmerkmale eines Körpers in die des anderen Geschlechts „umzuwandeln“, dürften von katholischen Gesundheitseinrichtungen nicht durchgeführt werden. Die Mittel, die eingesetzt werden dürften, um das Leiden von Menschen mit Geschlechtsinkongruenz zu lindern, müssten nämlich stets „die grundlegende Ordnung des menschlichen Körpers respektieren“. Der Körper sei „kein Objekt, kein bloßes Werkzeug, das der Seele zur Verfügung steht und über das jede Person nach ihrem eigenen Willen verfügen kann, sondern […] ein konstitutiver Teil des menschlichen Subjekts“, so das Lehrkomitee der US-Bischofskonferenz. „Die grundlegende Ordnung“ des menschlichen Körpers sei „geschlechtlich differenziert“. Operationen zur „Geschlechtsumwandlung“ würden „diese Ordnung in gewisser Weise als unbefriedigend betrachten“ und eine „umgestaltete Ordnung“ als „begehrenswerter“ bewerten. Weiterhin würden sie nicht „die Grundordnung der menschlichen Person als innere Einheit von Leib und Seele“ respektieren, so wie sie Gott als Schöpfer geschaffen habe: „Eine Seele kann niemals in einem anderen Körper sein, geschweige denn im falschen Körper“, schreiben die Bischöfe.

Auch wenn die moderne Technologie es heutzutage ermögliche, chemische, chirurgische und genetische Eingriffe betreffend die Funktionsweise und das Aussehen des Körpers durchzuführen, seien solche Eingriffe nur dann moralisch gerechtfertigt, wenn sie darauf abzielten, einen Defekt zu reparieren oder einen Teil des Körpers zu entfernen, um das Leben zu retten, wie zum Beispiel bei einer medizinisch notwendigen Amputation.

Bei den Eingriffen, die mit einer „Geschlechtsumwandlung“ einhergehen, sei beides nicht der Fall. Die Organe, die bei einer „Geschlechtsumwandlung“ verstümmelt und rekonstruiert werden würden, seien nämlich nicht defekt, sondern gesund. Auch gehe es bei der Entfernung oder wesentlichen Umgestaltung eines Organs im Rahmen einer „Geschlechtsumwandlung“ nicht darum, einer ernsthaften Bedrohung für den Körper entgegenzuwirken. Vielmehr sei die Umgestaltung selbst das Ziel.

In seiner Enzyklika Laudato si’ schrieb Papst Franziskus: „Die Annahme unseres Körpers als Geschenk Gottes ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass wir die ganze Welt als Geschenk des Vaters und als unser gemeinsames Haus annehmen können, während der Gedanke, dass wir absolute Macht über unseren eigenen Körper haben, oft auf subtile Weise zu dem Gedanken führt, dass wir absolute Macht über die Schöpfung haben.“

Jeder technische Eingriff, der den Menschen nicht als innere Einheit von Leib und Seele, einschließlich des dem Körper immanenten Geschlechts betrachte, „wird […] letztendlich nur weitere Probleme schaffen“, so die Bischöfe. (SM)

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