US / Abtreibung: Umfragen im Zeichen des Lebensschutzes
IEF, 18.07.2023 – Neue Umfragen haben ergeben, dass viele Frauen ihre Abtreibung bereuen und die Aufhebung des Grundsatzurteils Roe vs Wade von vielen gutgeheißen wird.
Ganze 60 Prozent der im Zuge einer Studie befragten 226 Frauen würden ihre Entscheidung zu einer Abtreibung bereuen. Zudem empfinde die Mehrheit der Frauen nach einer Abtreibung Traurigkeit, Schuldgefühle und Reue, wie die im Mai 2023 in der Fachzeitschrift Cureus publizierte Studie ergab. „60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihr Kind lieber auf die Welt gebracht hätten, wenn sie mehr Unterstützung von anderen erhalten hätten und in einer stabileren finanziellen Situation gewesen seien“, so die Ergebnisse der Studie.
Studie aus 2015 widerlegt
Die kürzlich publizierte Studie nahm sich zum Ziel, die Ergebnisse einer Umfrage aus dem Jahr 2015 zu hinterfragen. Jene von der Pro-Abtreibungs-Gruppe ANSIRH (Advancing New Standards in Reproductive Health) durchgeführte Studie ergab, dass 99 Prozent der Frauen, die eine Abtreibung hinter sich hätten, diese auch nach drei Jahren nicht bereuen würden. Dabei kritisiert die neue Studie die Durchführung der Umfrage aus 2015, die lediglich auf einer Frage aufbaute, nämlich ob die Entscheidung zu einer Abtreibung in der jeweiligen Situation der Betroffenen die richtige gewesen sei. ANSIRH habe zudem die ausgewerteten Daten nicht mit anderen Forschern teilen wollen.
Höherer Forschungsbedarf
In der aktuellen Umfrage hätten die Frauen nun die Möglichkeit gehabt, über ein viel breiteres Spektrum an Gedanken und Gefühlen zu ihrer Abtreibungsentscheidung zu berichten. Die Ergebnisse sind differenzierter: Für 33 Prozent der befragten Frauen sei die Abtreibung gewollt gewesen, 43 Prozent hätten sich mit der Abtreibung abgefunden, sie aber nicht unbedingt gewollt und für 24 Prozent sei die Abtreibung unerwünscht gewesen. Lediglich jene Frauen, die eine Abtreibung gewollt hätten und diese auch mit ihren Werten vereinen konnten, hätten positive Emotionen und keine Probleme mit ihrer psychischen Gesundheit nach der Abtreibung. Alle anderen Frauen schrieben ihren erlebten Abtreibungen mehr negative Emotionen und Folgen für die psychische Gesundheit zu. „Das Drittel an Frauen, für die eine Abtreibung erwünscht ist und mit ihren Werten übereinstimmt, ist in Studien, die an Abtreibungskliniken durchgeführt werden, meist überrepräsentiert“, so das Resümee der Studienautoren. Es brauche daher mehr Forschung, um die anderen zwei Drittel, für die eine Abtreibung unerwünscht oder erzwungen gewesen sei, besser zu verstehen.
Aufhebung von Roe vs Wade befürwortet
Auch eine Umfrage zur Dobbs vs Jackson Entscheidung des US-Supreme Courts zeigt Ergebnisse zugunsten des Lebensschutzes. Ein Jahr, nachdem das Grundsatzurteil Roe vs Wade zur Abtreibung in den USA durch den Supreme Court gekippt wurde und die Kompetenz zur Entscheidung über Abtreibungsfragen an die US-Bundesstaaten zurückgegeben wurde, zeichnet sich nun ein anderes Bild in der Bevölkerung ab. Hatte man durch zahlreiche Medienberichte grundsätzlich den Eindruck, dass sich die Mehrheit Amerikas gegen diese Entscheidung ausspreche, so ergab nun eine nationale Telefon- und Online-Umfrage, dass die Mehrheit der US-Amerikaner die Entscheidung des Supreme Courts unterstütze. 52 Prozent der wahlberechtigten Amerikaner würden die Supreme-Court-Entscheidung befürworten, während 37 Prozent stark dagegen seien, so die Ergebnisse der Umfrage.
Lesen Sie außerdem die Ergebnisse der “IMABE-Studie (Juni 2023)” über den Zusammenhang zwischen Abtreibung und psychischer Gesundheit. (TS)