Oxfordshire hebt Transgenderrichtlinien für Schulen auf
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GB / Gender: Regionale Transgenderrichtlinien nach Kritik aufgehoben

IEF, 13.05.2020 – Die Transgenderrichtlinien für Schulen von Oxfordshire wurden wieder aufgehoben, nachdem eine 13-Jährige dagegen vor Gericht zog.

Der Bezirksrat der britischen Grafschaft Oxfordshire hat eine umstrittene Orientierungshilfe für Schulen zum Umgang mit Transgenderschülern zurückgezogen, nachdem der zuständige High Court die Klage einer 13-Jährigen zugelassen hat.

Mädchen im Bezirk wurden nicht in Entscheidung eingebunden

Das „Trans Inclusion Toolkit“, das der Bezirksrat im vergangenen Jahr beschlossen hatte, besagte unter anderem, dass man Transgenderkindern erlauben sollte, nicht nur die Toiletten des Geschlechts zu verwenden, das sie bevorzugen, sondern auch die dementsprechenden Umkleiden und sogar die Schlafsäle.

Eine 13-Jährige Schülerin aus der Grafschaft hatte gegen das 65-seitige Dokument eine juristische Anfechtung angestrebt und ein Richter des High Court hatte den Weg für eine Anhörung in der zweiten Jahreshälfte freigemacht. Wie Oxfordmail in einem Artikel berichtet, hatte das Mädchen das Gefühl, dass die Regelung „großen Einfluss auf sie“ habe und zeigte sich daher verwundert, dass der Bezirksrat nicht „nach der Meinung der Mädchen in Oxfordshire“ fragte, bevor das Dokument erlassen wurde.

Bezirksgericht zieht Richtlinien zurück und verhindert so Rechtsstreit

Am 5. Mai wurde die Richtlinie dann zurückgezogen, wie auf der Informationsseite für die Schulen in Oxfordshire mitgeteilt wurde. Zeitgleich wurde das Dokument selber von der Seite heruntergenommen und ist seitdem nicht mehr aufrufbar. In weiterer Folge wird es auch keine Anhörung vor dem Gericht mehr geben können.

Die 13-Jährige stellte in Bezug auf die Entscheidung fest, dass die Richtlinien zwar zurückgezogen worden seien, aber es kein Eingeständnis eines Fehlers gegeben habe. Sie stelle sich daher die Frage, was der Bezirksrat auf Dauer machen werde, „um Schulen zu einem sicheren Ort für Mädchen“ zu machen. Ein Sprecher des Bezirksrats teilte dazu mit, dass man in der Zukunft die Richtlinien zum Umgang mit Transschülern übernehmen werde, die die Gleichstellungs- und Menschenrechtskommission für das ganze Land erlassen will. Das „Trans Inclusion Toolkit“ sei allerdings „ein wichtiger Teil der Arbeit zum Schutz von Kindern und Jugendlichen“ gewesen. In der aktuellen Situation der Coronaviruspandemie würde man vor immensen Herausforderungen stehen und ein Fortführen des Rechtsstreits hätte „wertvolle Ressourcen von dieser drängenden Arbeit abgezweigt“.

Petition für Änderung der IOC-Richtlinien zur Teilnahme von Männern in Frauensportarten

Die Richtlinien hatten auch empfohlen, dass Transgenderschülerinnen an Wettkämpfen im Frauensport teilnehmen dürfen. Auch dieses Thema ist allerdings international stark umstritten. So gibt es aktuell eine neue Petition des unabhängigen Bündnisses „Safe Women‘s Sport“, mit dem Ziel, das Internationale Olympische Komitee zu einem Umdenken bezüglich ihrer Richtlinien für die Teilnahme von Transgenderfrauen bei Wettkämpfen in Frauensportarten zu bewegen. Laut der 2015 beschlossenen Richtlinie genügt es, wenn Transgenderfrauen ihren Testosteronspiegel nachweislich während des Jahres vor dem Wettkampf auf ein niedriges Niveau drückten. Dieses ist laut den Urhebern der Petition keine ausreichende Maßnahme, da sich die Unterschiede in der körperlichen Leistungsfähigkeit zwischen Männern und Frauen nicht nur auf das aktuelle Testosteronniveau beschränken ließen. Vielmehr seien auch Aspekte wie der Knochen- und Muskelbau, die Verwertung von Sauerstoff und vieles mehr ausschlaggebend. Um faire Wettkämpfe zu gewährleisten, müsste Transgenderfrauen die Teilnahme in der Wertung der Frauen also untersagt werden. (MM)

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