AT_DE / Sexualerziehung: Schamverletzende Unterrichtsmethoden und Plakate
IEF, 30.5.2018 – Die „Sexualpädagogik der Vielfalt“ wird weiter forciert. Das zeigen ein Beispiel von Aufklärungsunterricht an einer Wiener Volksschule und eine Plakataktion der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Aufklärungsunterricht an Wiener Volksschule
Die Mutter eines 9-jährigen Mädchens wandte sich an das Institut für Ehe und Familie (IEF) und berichtete, dass ihr Kind im Aufklärungsunterricht einer 4. Klasse Volksschule vor der gesamten geschlechtsgemischten Klasse ein Kondom über eine Banane ziehen musste. Der Aufklärungsunterricht wurde ohne vorherige Information von der Klassenlehrerin und einem anderen Lehrer der Schule durchgeführt. Das Mädchen und eine Mitschülerin meldeten sich nicht freiwillig für die Übung, sondern wurden dafür von den Lehrern ausgewählt. Zu Hause erzählte das Mädchen zögerlich von dem Vorfall und wirke seither „verstört“, so die Mutter. Die Mutter, der der Unterricht „ein wenig zu weit“ ging, wollte sich nicht bei der Schule beschweren, da das Mädchen Angst davor hätte, dann unfair von der Lehrerin behandelt zu werden. Sie wollte sich beim IEF erkundigen, ob Sexualunterricht in so einer Form in der Altersstufe üblich sei.
Adäquate Sexualerziehung ist wertvolle Erziehungsaufgabe der Eltern
An dem Vorfall zeigten sich zwei negative Dimensionen gegenwärtiger sexualpädagogischer Tendenzen, meint dazu Lukas Golla, ausgebildeter Lehrer und Experte für Sexualpädagogik am IEF. Erstens werde das Recht der Eltern als erste Erziehungspersonen immer wieder ignoriert, indem sie nicht über das Vorgehen und die Methoden in der Sexualaufklärung informiert werden, wie auch im beschriebenen Wiener Fall. Damit werde ihnen die Kompetenz in diesem Bereich abgesprochen. Zweitens werden Kinder durch Methoden und Inhalte, die nicht ihrem Alter und ihrer Entwicklung entsprechen, verunsichert. Dass das Wiener Mädchen sich an ihre Mutter wandte und die Mutter damit die Chance hatte, das Geschehene mit ihr aufzuarbeiten, sei nicht selbstverständlich, so Golla. „Kinder im Volksschulalter befinden sich in einer Phase, in der sie sich in der Regel nicht für Fragen der praktischen Verhütung interessieren. Sicherlich ist in diesem Alter Aufklärung sowie auch Missbrauchsprävention wichtig. Kindern im Alter von neun Jahren jedoch die Benutzung von Kondomen beizubringen, halte ich für ein unangemessenes Vorgehen.“, erklärt Golla.
Auch der Direktor des IEF, Mag. Johannes Reinprecht, ermutigt Eltern, sich diese wichtige Aufgabe weder nehmen zu lassen, noch sie zu unterschätzen, sondern sie aktiv in die Hand zu nehmen und den unverzichtbaren Beitrag als Eltern zu erbringen, ihre Kinder zu verantwortungsvollen, liebesfähigen und reifen Persönlichkeiten zu erziehen. Idealerweise gehe man als Eltern auf die jeweiligen Fragen der Kinder ein, wenn und in dem Umfang, in dem diese gestellt werden. Die Eltern würden ihre Kinder kennen und wissen, wie weit sie in ihrer Entwicklung seien und welcher Umfang an Informationen für sie angemessen sei. Formulierungshilfen und Tipps dazu finden sich auf der Website www.aufgeklärt.info. Gleichzeitig müsse man sich aber auch bewusst sein, dass die Schule eine wichtige Aufgabe zur Bildung in diesem Bereich habe. Im Idealfall ergänzend, oft aber leider ausschließlich, weil Eltern die Thematik nicht selbst angingen. Umso wichtiger sei es, dass die in der Schule vermittelten Inhalte und Methoden mit Bedacht gewählt werden und zum Ziel haben, Kinder und Jugendliche zu selbstbewussten, informierten und beziehungsfähigen Menschen zu erziehen. Dies sei leider sehr oft jedoch nicht der Fall wie Vorfälle wie jener aus der Wiener Volksschule, die bei weitem keine Einzelfälle seien, belegten, so Reinprecht.
Nacktzeichnungen auf BZgA-Plakaten in Deutschland
Auf die Barrikaden gegen inadäquate und schamverletzende Sexualaufklärung geht derzeit auch die „Demo für alle“ in Deutschland. Auf über 65.000 Plakatwänden befinden sich Plakate von nackten Comicfiguren in vulgären Posen. „Kinder und Jugendliche sind den anzüglichen Darstellungen und Slogans, denen sie tagtäglich an Bushaltestellen, vor Schulen, Kindergärten etc. begegnen, schutzlos ausgeliefert. Ihre Intimsphäre und ihr Schamgefühl werden dadurch massiv verletzt“, so der Vorwurf der „Demo für alle“. Verantwortet wird die Kampagne von der BzgA, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, einer staatlichen Einrichtung, die Aufklärungs- und Präventionsarbeit leisten möchte. Es gibt eine Petition für den Stopp der Kampagne, die bereits von über 18.000 Personen unterzeichnet wurde.
Berliner Kita Transgender-Broschüre wird weiter aufgelegt
Wie das IEF im Februar berichtete, wurde im Februar 2018 eine vom Berliner Senat finanzierte Kindergarten-Broschüre mit dem Titel „Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben“ aufgelegt. Eine Petition mit über 50.000 Unterzeichnern und die Forderung der Parteien CDU, AfD und FDP konnte eine Überarbeitung bzw. den Verteilungsstopp nicht erwirken. Der Ausschuss für Bildung, Jugend und Familie des Berliner Abgeordnetenhauses lehnte einen entsprechenden Antrag der CDU mehrheitlich am 3.5.2018 ab.