Promille Grenze
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DE / Lebensanfang: „Es muss ganz klare 0,0 Promille Grenze gelten“

IEF, 15.9.2017 – Anlässlich des „Tages des alkoholgeschädigten Kindes“ am 9. September 2017 warnt die Deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erneut vor den Folgen des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft.

Jährlich werden in Deutschland Schätzungen zufolge mindestens zweitausend Kinder mit dem Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) geboren. Rund zehntausend Kinder würden demnach an so genannten Fetalen Alkohol-Spektrum-Störungen (FASD) leiden. „Lebenslange Belastungen für die betroffenen Kinder, aber auch für die ganzen Familien, die zu hundert Prozent vermieden werden können“, zeigt sich die Drogenbeauftragte der letzten deutschen Bundesregierung, Marlene Mortler, in der gemeinsamen Presseaussendung mit der BZgA besorgt. „Deshalb muss in der Schwangerschaft für jede werdende Mutter eine ganz klare 0,0-Promille-Grenze gelten“, fordert Mortler. Ziel sei es, Frauen dafür zu gewinnen, während der Schwangerschaft vollständig auf Bier, Wein und Co. zu verzichten. Außerdem werde versucht, mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen den betroffenen Kindern beizustehen, die meist ein Leben lang Unterstützung brauchten.

Auch für Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sei es „absolut nicht nachvollziehbar, dass mehr als ein Viertel der Frauen selbst dann noch Alkohol trinken, wenn ihnen bekannt ist, dass sie schwanger sind. Sie unterschätzen entweder das Risiko oder sie kennen es gar nicht.“

Die Schädigungen des Kindes im Mutterleib durch Alkoholkonsum könnten erheblich sein. In den meisten Fällen litten die Kinder ihr Leben lang: Bereits in der Schwangerschaft sei das Wachstum verzögert, die Gehirnentwicklung werde beeinträchtigt. Von Geburt an sei die gesamte Entwicklung verzögert. Betroffene Kinder hätten Schwierigkeiten, das richtige Maß an Nähe und Distanz zu anderen Menschen zu finden. Außerdem seien häufig die kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt.

Die BZgA informiert zusammen mit dem Berufsverband der Frauenärzte über die Risiken des Alkoholkonsums. Neben anderen Maßnahmen werden werdende Mütter unterstützt, denen es schwerfalle, auf Alkohol zu verzichten, auch online und anonym beim Konsumstopp. Hilfe könne das Internetportal IRIS unter www.iris-plattform.de bieten.

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