Man sieht nur mit dem Herzen gut

Wenn man sich auf den Eindruck verlässt, den Presse und Social Media uns derzeit vermitteln, gibt es derzeit kaum ein anderes Thema als Corona und die negativen Auswirkungen dieses Virus auf unser Leben, sei es gegenwärtig, sei es zukünftig. Dass dieses Thema uns beschäftigt, auch belastet, ist natürlich verständlich, hängt es doch wie ein Damoklesschwert über unseren Alltag.

Vor einiger Zeit durfte ich an einem Seminar teilnehmen, dass das Buch „Die 7 Wege zur Effektivität“ von Stephen Covey zum Inhalt hatte. Dabei gab es ein Experiment, bei dem jeder Teilnehmer einzeln ein Bild vorgelegt bekam. Anschließend wurde ein Bild für alle sichtbar projiziert und es wurde in der Runde über die Darstellung diskutiert. Zu sehen war eine Frau, darüber war man sich einig – ob diese allerdings jung und hübsch oder alt und runzelig war, darüber gingen die Meinungen heftig auseinander! Wie war es möglich, dass von einer Tatsache, nämlich ein und demselben Bild, so unterschiedliche Rückschlüsse gezogen werden können? Die Antwort war erstaunlich: Die Bilder, die uns vorher einzeln vorgelegt worden waren, unterschieden sich. Das für alle sichtbare Bild war hingegen eine Symbiose, eine optische Täuschung mit zwei Deutungsmöglichkeiten. Dem gemeinsam sichtbaren Bild sehr ähnlich war bei einer Hälfte der Gruppe eher die junge Frau ausgeprägt dargestellt, für die anderen waren die Züge der alten Dame hervorgehoben. Dasselbe Bild verursachte mit diesem Vorwissen bei jedem Teilnehmer eine unterschiedliche Deutung! So ist es auch mit Informationen und unserem Umgang damit: Es liegt an uns, mit welchem Auge wir das Bild betrachten, das uns begegnet. Voraussetzung ist dafür, was in unserem Herzen ist. Füllen wir es mit guten Inhalten, Hoffnung, Liebe, Vertrauen und auch mit Freude – so dass ein ruhiges Herz unseren Blick definiere!

 

Autorin: Mag. Elisabeth Födermayr