Wenn die Welt sich plötzlich auf die eigenen vier Wände beschränkt, ist das eine Challenge für die Familie. Die Möglichkeiten, sich aus dem Weg zu gehen, sind beschränkt. Für Familien, die in der Stadt leben und keinen Garten haben, oft nicht einmal einen Balkon, noch ein Stück schwerer. „24/7“: vierundzwanzig Stunden, sieben Tage die Woche – eine Initiative vieler Gemeinschaften und Kirchen, die zum Gebet rund um die Uhr aufrufen, hat eine neue Bedeutung: 24/7 mit der Familie ist jetzt Alltag für viele.

Letzte Predigt vor physisch anwesenden Gläubigen

Und so haben wir es erlebt: Sonntag, 15. März 2020: Der Tag, der als Tag der vorerst letzten öffentlichen Gottesdienste in Österreich in die Geschichte eingehen wird. Der Tag, an dem Pater Maximilian, ein befreundeter neugeweihter Diakon, seine allererste Predigt halten darf. Diese erste Predigt ist gleichzeitig eine der letzten dieser Zeit vor physisch anwesenden Gläubigen.

Mit Mutter Teresa von Kalkutta gibt er uns darin zwei Werkzeuge mit auf den Weg, hineingesprochen in diese Zeit der besonderen Nähe innerhalb der Familie: „A family, that prays together, stays together. – Eine Familie, die miteinander betet, bleibt zusammen“. Und: „If you want to change the world, go home an love your family. – Wenn Du die Welt verändern willst, gehe nach Hause und liebe Deine Familie.“

In Ausnahmesituationen die Berufung leben

Wir Familien sind in dieser Ausnahmesituation aufgerufen, das zu leben, was unsere Berufung ist: Keimzelle der Gesellschaft zu sein. Hauskirche zu sein. Inmitten der Spannung, inmitten der ungewohnten Nähe, die uns jetzt aufgezwungen wird, einander zu ertragen. In Liebe. Durch dick und dünn. Miteinander. „Du Schleifstein meiner Heiligkeit, sei hochgelobt in Ewigkeit.“ Und so wird nach und nach die Welt verändert.

Autorin: Mag. Elisabeth Födermayr – erscheinen auf  “die TAGESPOST”

 

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