Legalisierung von Sterbehilfe in Spanien
Lesezeit: 1,3 Minuten

ES / Lebensende: Parlament will „Sterbehilfe“ erlauben

IEF, 26.02.2020 – Nach Protesten, die zur Freilassung eines Mannes führten, der seine an Multipler Sklerose erkrankte Frau tötete, ist ein Gesetz in Planung.

Das spanische Parlament nahm laut einen Bericht vom 12.02.2020 einen Gesetzesentwurf an, der eine gesetzliche Regelung für ein individuelles Recht auf „Sterbehilfe“ fordert. Eine Mehrheit von 201 zu 140 Stimmen votierte dafür, einen entsprechenden Gesetzesantrag der regierenden Sozialisten zu debattieren. Ein Termin für die Abstimmung über die Legalisierung der „Sterbehilfe“ steht noch nicht fest.

Anspruch auf „Sterbehilfe“ für unheilbar Kranke

Der Plan der Sozialisten sieht vor, dass Menschen, die an einer unheilbaren Krankheit mit unzumutbaren Schmerzen leiden, auf Kosten des staatlichen Gesundheitssystems aktive „Sterbehilfe“ in Anspruch nehmen dürfen. Die ausweglose Situation des Kranken soll dafür durch zwei ärztliche Gutachten festgestellt werden. Die Initiative sieht allerdings vor, dass Ärzte ein Recht auf Verweigerung von „Sterbehilfe“ erhalten.

Generalsekretär der spanischen Bischofskonferenz (CEE) sieht Schritt zur Entmenschlichung

Der Generalsekretär Luis Argüello sprach gegenüber dem Portal Vatican News von einem „schmerzhaften Abstimmungsergebnis“ und bezeichnete die aktive „Sterbehilfe“ als einen „Schritt zur Entmenschlichung“. Ein Sprecher der oppositionellen Vox-Partei, die gegen den Entwurf stimmte, sprach davon, dass sich der Staat zu einer „Tötungsmaschine“ mache.

Ein Einzelfall entflammte die Diskussion

Die Debatte um „Sterbehilfe“ ist in Spanien aufgeflammt, nachdem ein Mann seine 70-jährige, an Multipler Sklerose leidende Frau im vergangenen Jahr mit Gift getötet hat. Der Mann wurde zuerst festgenommen, dann aber aufgrund von groß angelegten Protesten nach nur 24 Stunden wieder freigelassen und wartet derzeit auf seinen Prozess. (MM)

Weiterführende Artikel

Print Friendly, PDF & Email

Diesen Artikel teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Print Friendly, PDF & Email
Nach oben