Gebetsfrühstück
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AT / Politik: Erstes Gebetsfrühstück im Parlament

IEF, 8.6.2017 – Am 31.5.2017 fand auf Einladung von mehr als 36 Politiker/innen aus vier Fraktionen das erste parlamentarische Gebetsfrühstück in Österreich statt. Organisiert wurde es vom ehemaligen ÖVP-Nationalratsabgeordneten Prof. Dr. Josef Höchtl, dem FPÖ-Nationalratsabgeordneten Dr. Andreas F. Karlsböck sowie der ÖVP-Landtagsabgeordneten und Gemeinderätin Dr. Gudrun Kugler und Prof. Dr. Friedrich Schipper von der Universität Wien. Mehr als 200 Gäste aus 27 Ländern nahmen an der Veranstaltung teil, wie aus der Presseaussendung der ÖVP hervorgeht.

Das Gebetsfrühstück solle laut der Organisator/innen zeigen, dass Glaube und Religion für den einzelnen Menschen sowie für die Gesellschaft im Ganzen eine wichtige und positive Rolle spielten. Besonders hoben sie die überparteiliche und interkonfessionelle Zusammenarbeit hervor. Gudrun Kugler erklärte, dass die Trennung von Kirche und Staat nicht bedeute, dass das Christentum bzw. die Religionen keine politische Relevanz hätten. „Im Gegenteil: Christliche Werte wie beispielsweise Solidarität oder das christliche Menschenbild als Grundlage für ethische Entscheidungen sind eine Bereicherung für Politik und Gesellschaft“, so Kugler. Gerade in Zeiten zunehmender Säkularisierung könne Glaube und Religion für die Gesellschaft etwas Positives sein, wenn man das ehrenamtliche Engagement, die sinnstiftende Funktion und den Zusammenhalt, den Religion bieten könne, bedenke, unterstrich die Gemeinderätin. ÖVP-Klubobmann Dr. Reinhold Lopatka betonte anlässlich der Veranstaltung die Wichtigkeit von Religionsfreiheit. Gerade die jüngsten Anschläge gegen Christen würden zeigen, „dass wir weiterhin entschlossen gegen Christenverfolgung und Menschenrechtsverletzungen sowie für Religionsfreiheit eintreten müssen“.

Die Tradition zum Gebetsfrühstück entstand vor mehr als 60 Jahren. In den USA nehmen seit Dwight Eisenhower die Präsidenten – Demokraten und Republikaner – teil, zuletzt Trump, Obama, Bush und Clinton. Ähnliche Veranstaltungen fanden kürzlich in den Parlamenten in Berlin, Washington D.C., Brüssel, Kiew und Jerusalem, sowie in vielen anderen Hauptstädten statt. Wie Die Tagespost berichtet, sei es laut Höchtl „mühsam“ gewesen, alle Parlamentsfraktionen für das Gebetsfrühstück zu gewinnen und es seien „enorme Spannungen“ zu überwinden gewesen, sei man es in Österreich noch „nicht gewohnt unter Politikern verschiedener Fraktionen und Konfessionen, füreinander und miteinander zu beten“.

Unter den Gästen waren die beiden Wiener Weihbischöfe Franz Scharl und Stefan Turnovsky, der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, sowie der serbisch-orthodoxe Bischof in Österreich, Andrej Cilerdzic. Als Wirtschaftsvertreter waren unter anderen Peter Oswald, Karl Habsburg und Prof Karlheinz Essl mit dabei.

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