AT / Familie: Neue Studie zeigt – Familie bleibt wichtig und Eltern sind die wichtigsten Vorbilder
IEF, 23.5.2018 – Um besser auf die Bedürfnisse der Bürger reagieren zu können, befragte das Land Oberösterreich, wie wichtig den Menschen ihre Familie ist. Die Ergebnisse sind deutlich.
Mit Hilfe des Markt- und Meinungsforschungsinstituts IMAS International befragte die oberösterreichische Landesregierung ihre Bürger zu den Themen Familie und Werte, um anhand der Ergebnisse „die Situation der Familie zu erfassen und so auf zukünftige Herausforderungen reagieren zu können“, heißt es in der Präsentation der Ergebnisse. Dies ist bereits die dritte Befragung dieser Art. Ähnliche Befragungen mit dem gleichen Ziel wurden bereits 2014 und 2015 erhoben. Befragt wurde eine repräsentative Stichprobe von 1003 Personen ab 16 Jahren.
Dabei wurde in der Erhebung etwa nach den größten Herausforderungen im Familienleben gefragt oder auch wann die Hauptkommunikationszeiten oder die wichtigsten Treffen für die Familie seien.
Zeitmangel ist größte Herausforderung und Medienkonsum macht Sorgen
Als größte Herausforderungen sehen Familien in Oberösterreich laut den Ergebnissen den Zeitmangel bzw. die Zeiteinteilung an. Außerdem fragen sich viele, wie sie Beruf und Familie vereinbaren können. Als dritte Größe beschäftigt sie der schulische Erfolg der Kinder. Medienkonsum scheint für Familien zudem zu einem immer größer werdenden Problem zu werden. Über 50% der Befragten machen sich sorgen, dass ihre Kinder zu viel vor dem Fernseher sind oder zu häufig im Internet und am Handy spielen. Etwa die gleiche Menge bejaht oder bejaht teilweise, dass es dadurch immer schwieriger wird, mit den eigenen Kindern zu reden. Knapp über 50% bejahen zudem mindestens teilweise, dass sie den Einfluss der Medien auf das Kind nicht wirklich einschätzen können.
Sonntag als wichtige Familienzeit und Familie als etwas, das Sinn stiftet
Als wichtigste gemeinsame Zeit in der Familie gaben viele Befragte die gemeinsamen Essenszeiten am Wochenende an. 64% bejahten voll und ganz, das häufiges Miteinanderreden und Austauschen in der Familie sehr wichtig sei, 27% bejahten das teilweise. 92% der Befragten bejahten mindestens teilweise, dass man versuche, so viel Freizeit wie möglich miteinander zu verbringen.
Eltern werden als wichtigste Vorbilder angesehen
Allgemein stimmen 89% zu, dass Vorbilder sehr wichtig (59%) oder einigermaßen wichtig (30%) seien. 9 von 10 Befragten waren sich dabei einig, dass die besten Vorbilder vor allem in der eigenen Familie zu finden seien, angeführt von den Eltern (91%), den Großeltern (58%) und den Geschwistern (47%). Personen des öffentlichen Lebens wurden dafür kaum als geeignet angesehen. Auch wer im eigenen Leben der Befragten als prägendste Person wahrgenommen wurde, fiel recht deutlich aus. Hier wurde mit 54% als erste die Mutter genannt. Jeder fünfte gab an, dass der Vater die prägendste Figur in ihrem Leben war. Die Studienergebnisse zeigen jedoch außerdem, dass Vater und Mutter ihre Kinder in unterschiedlichen Bereichen prägen. Während die meisten anführten (54%), von der Mutter vor allem das Gefühl von Liebe und Geborgenheit sowie Umgangsformen oder Fähigkeiten im Haushalt vermittelt bekommen zu haben, wurden bezüglich des Vaters vor allem Aspekte wie Fleiß, Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen sowie gute Umgangsformen, Disziplin und Verantwortungsbewusstsein genannt.
Vater und Mutter ergänzen sich
Die Ergebnisse zeigen, wie sehr sich Vater und Mutter in der Erziehung ergänzen und ihre Kinder ganz verschieden prägen und unterstützen können, so Mag. Johannes Reinprecht, Direktor des Instituts für Ehe und Familie (IEF). Oberösterreich sieht als Konsequenz der Ergebnisse vor allem die Notwendigkeit, die Familienbeihilfe zu erhöhen sowie Eltern auch durch die Verbesserung der Kinderbetreuung die Möglichkeit zur Berufsausübung zu ermöglichen. Zudem müssten auch die Leistungen der Mütter besser im Pensionssystem berücksichtigt werden.
„Eine eigene Familie selbst stärkt den Stellenwert im persönlichen Leben. (…) Die Aufgabe in der Politik sehe ich darin, jungen Erwachsenen zu vermitteln, das neben Leistung und Bildung auch die Familie wichtig ist“, so Familienreferent LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner.