Alexander_Van_der_Bellen
Lesezeit: 1,5 Minuten

AT / Bioethik: Bundespräsident würdigt gutes Recht der Kirche, in kontroversen gesellschaftspolitischen Themen Position zu beziehen

IEF, 11.10.2017 – Beim traditionellen Treffen des Bundespräsidenten mit Vertretern der verschiedenen Kirchen und Religionen hob Alexander Van der Bellen die wichtige Rolle der Glaubensgemeinschaften für die Gesellschaft hervor.

Der Bundespräsident lud jüngst Vertreter der verschiedenen Kirchen und Glaubensgemeinschaften zu einem gemeinsamen Gespräch in die Hofburg ein. Neben Kardinal Christoph Schönborn waren der lutherische Bischof Michael Bünkner sowie der der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen Thomas Hennefeld anwesend. Auch der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft Ibrahim Olgun und der Rabbiner Schlomo Hofmeister als Vertreter für das Judentum waren anwesend.

Neben einem grundsätzlichen Bekenntnis zu einem friedlichen Zusammenleben, welches letztlich auf der demokratischen Rechtsordnung und ihrer Grundwerten fußen solle, sprach sich Van der Bellen deutlich für einen konfessionellen Religionsunterricht aus. Religionsgemeinschaften hätten zudem eine wesentliche gesellschaftliche Rolle und leisteten sowohl durch ihr soziales Wirken als auch ihren Einsatz für die Umwelt einen „wertvollen Beitrag für die Gesellschaft.“

Nicht zuletzt würdigte der Bundespräsident auch die Rolle der Kirchen im gesellschaftspolitischen Diskurs. Mit gutem Recht sprächen sie auch in kontroverse und kritische Themen in Gesellschaft und Politik hinein. Hier nannte Van der Bellen explizit die Bereiche der Bioethik und Familienpolitik, wie etwa Sterbehilfe, Abtreibung oder auch Homosexualität. Die Möglichkeit der Religionsgemeinschaften, in diesen Fragen das Gewissen der Gläubigen zu schulen, bezeichnete Van der Bellen laut dem Standard als „scharfe Waffe“, die „verantwortungsvoll und im Sinne unserer demokratischen Rechtsordnung“ eingesetzt werden solle. Denn auch in diesen Fragen habe die staatliche Ordnung Vorrang, so der Bundespräsident. Ein Satz, der für die Biopolitikerin des Instituts für Ehe und Familie (IEF), Dr. Stephanie Merckens, einerseits selbstredend ist, andererseits über die immer wieder zu beobachtende Verkehrung von Grundwerten in ihr Gegenteil auch wieder jede Hintertür offen lasse.

Weiterführende Artikel

Diesen Artikel teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Nach oben