Neue Methode zur Frühdiagnose von Präeklampsie entdeckt
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AT / Lebensanfang: Neue Methode zur Frühdiagnose von Präeklampsie entdeckt

IEF, 3.5.2018 – Als „Schwangerschaftsvergiftung“ (Präeklampsie) bezeichnet man das plötzliche Ansteigen des Blutdrucks und unerwünschte Eiweißausscheidungen im letzten Drittel der Schwangerschaft, die für Mutter und Kind tödlich enden können. Nun fanden Forscher eine neue Methode der Früherkennung.

In einer kürzlich veröffentlichten Studie sind Forscher der Med-Uni Wien unter der Leitung von Philipp Velicky in Zusammenarbeit mit der Harvard Medical School und der St. Anna Kinderkrebsforschung den Ursachen der Präeklampsie nachgegangen mit dem Ziel, sie möglichst frühzeitig diagnostizieren zu können.

Entgegen der bisherigen Annahmen fanden die Forscher heraus, dass die Ursache für Präemklampsie nicht im rein-mütterlichen Organismus liegt, sondern in der Plazenta zu finden ist, die genetisch sowohl mütterliche, als auch embryonale DNA enthält. Schon länger war bekannt, dass vor allem eine übermäßig hohe Konzentration von Histamin im Blut der Schwangeren für die Symptome der Präemklampsie verantwortlich sei, so die Studie. Um Histamin abzubauen, wird das Enzym Diaminoxidase Histamin (DAO) benötigt, dass in der Regel bei Frauen (und Männern) nur im Darm vorzufinden ist, in der Schwangerschaft jedoch auch im Blut der Schwangeren aktiv wird und die 100 bis 1000-fache Konzentration erreicht.

Nun wurde entdeckt, dass für den Anstieg des Enzyms im Blut nicht mütterliche Zellen, sondern Zellen des embryonalen Gewebes der Plazenta verantwortlich sind. Die Plazenta besteht sowohl aus embryonalem als auch aus mütterlichem Gewebe und entsteht, indem embryonales Gewebe in die Schleimhaut des Uterus einwächst. Diese Zellen verändern außerdem das Blutbild der Mutter so, dass das Kind mit genügend Nährstoffen versorgt wird.

Vermutet wird nun, dass bei erkrankten Frauen die Bildung von DAO aufgrund spezifischer embryonaler Zellen verhindert wird und es damit zu einem Überschuss an Histamin im Blut der Schwangeren komme. Einen ersten Hinweis der Bestätigung ihrer These erhielten die Wissenschaftler durch den Vergleich von Blut von an Präemklampsie Erkrankten und gesunden Schwangeren. In der Testgruppe der gesunden Schwangeren wurde eine deutlich höhere Konzentration an DAO vorgefunden als im Blut der Erkrankten – und das bereits vor Ausbruch der Krankheit. Die Forscher erhoffen sich, Verfahren der Früherkennung entwickeln zu können, um die Schwangeren schon vor Ausbruch der Symptome einer Schwangerschaftsvergiftung behandeln zu können.

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