Debatte um Abkürzung LGBT
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GB / Gender: LGBT ohne T ?

IEF, 16.02.2020 – Die Frage bezüglich der Behandlung von Männern, die sich als Frau fühlen, reißt einen Graben quer durch progressive Kreise.

Über Jahre hinweg hat es die Abkürzungen LGBT (lesbian, gay, bisexual, transsexual) vor allem durch ihre regelmäßig auftretenden Erweiterungen, bis hin zu LGBTQIA+ (lesbian, gay, bisexual, transsexual, queer, intersexual, asexual and ally community) in die Medien gebracht. Nun gibt es ausgerechnet in den liberalen Kreisen der englischen Labour Partei  Bemühungen, eine der Gruppen herauszunehmen.

Feministen stellen sich gegen Forderungen von Transsexuellen

Gleich zwei Gruppen im direkten Umfeld der Labour Partei haben Probleme mit dem selbstbewusster werdenden Auftreten der Gruppen von Transsexuellen und stehen einer weiteren Ausweitung ihrer Rechte kritisch gegenüber: Bereits 2017 gründete sich die Gruppe Woman‘s Place UK als Reaktion auf die angekündigte Überarbeitung des Gender Recognition Act von 2004. Auslöser war die Debatte über die Aussage „transsexual women are women“ (transsexuelle Frauen sind Frauen). Das Gesetz erlaubt es, Personen mit Genderdysphorie sich ihr Geschlecht auszusuchen und in offizielle Dokumente eintragen zu lassen. Die Gründer von Woman’s Place UK fordern seitdem, dass es weiterhin besonders geschützte Bereiche in der Öffentlichkeit und auch einen besonderen rechtlichen Schutz für Frauen geben soll. Die Gruppe fordert, dass transsexuelle Frauen nicht unter diese Bestimmungen fallen.

Versuch, Frauen vor „Männern, die sich als Frau fühlen“ zu schützen

Am Weltfrauentag dieses Jahres fand nun in London das Treffen der 2019 neu gegründeten LGB-Alliance statt, deren Ziel es laut einem Bericht war, gegen die Unterdrückung durch Transfrauen zu demonstrieren. Die Gruppe stellt sich besonders gegen die Forderung von Transfrauen, öffentliche Damentoiletten sowie Umkleiden oder Schlafsäle in Schulen, die Frauen vorbehalten sind, zu benutzen. Sie sehen in den Transpersonen „Männer, die in für Frauen reservierte Räume eindringen und ihre Intimsphäre verletzen“. Gleiches gilt für den Zugang zu Arbeitsplätzen, die Frauen vorbehalten sind sowie Frauensportarten.

Streit reicht tief in die Labour Partei

Nach der verlorenen Wahl gegen die Konservative Partei von Premierminister Boris Johnson, eskalierte der schwelende Streit bei Labour nun im Rahmen der Wahl eines neuen Parteivorsitzenden. Zwei von vier Kandidaten hatten eine Liste von Versprechen unterschrieben, die dem Schutz von Transpersonen dienen sollte und unter anderem einen Ausschluss von „transphoben Personen“ beinhaltete, der auf die Mitglieder der oben genannten Gruppen zielte.

Der später gewählte neue Vorsitzende Keir Stramer unterschrieb die Forderungen laut einem Artikel im The Guardian nicht, sagte aber, dass „Transrechte als Menschenrechte gesehen werden sollen“.
Auch die Frage des Gefängnisaufenthalts für Transfrauen spaltet momentan die britische Gesellschaft. Besonders der Fall von Karen White, die während sie rechtlich noch ein Mann war, bereits in ein Frauengefängnis überstellt wurde, wo sie zwei Mitgefangene sexuell belästigte, sorgte für Aufsehen (The Guardian hat berichtet).

Auch andere Länder kämpfen mit ähnlichen Problemen

Während in Argentinien der Fall der ersten Transfrau im Profi-Frauenfußball für Aufsehen sorgte, hat der US-Bundesstaat Idaho detaillierte Regelungen für die Teilnahme an Wettkämpfen im Frauensport erlassen (das IEF hat berichtet). Gleichzeitig prüft das Büro für Bürgerrechte des US-Bildungsministeriums laut einem Bericht von The Middelton Press die Regeln des US-Bundesstaates Connecticut zur Teilnahme von Transgender-Athleten an Highschools. Auch das Internationale Olympische Komitee hat laut ORF bereits im Jahr 2016 Regeln erlassen. (MM)

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