DE / Reproduktionsmedizin: Kinderwunsch-Messe in Köln bewirbt in Deutschland verbotene Methoden

IEF, 23.10.2018 – Von 13. bis 14.Oktober fanden dieses Jahr erneut die „Kinderwunsch-Tage“ in Köln statt, die abermals vehemente Kritik hervorriefen.

Der Veranstalter der Messe, die britische Agentur F2F Events, richtet die „Kinderwunsch-Tage“ gezielt danach aus, ungewollt kinderlosen Paaren Informationen zu verschiedenen Maßnahmen anzubieten, um den „Weg zum Kind“ zu ermöglichen. Unter anderem zählen zu den Ausstellern eine amerikanische Agentur, die ihre Dienste als Vermittlerin von Leihmüttern anbietet, sowie ein spanisches Kinderwunschzentrum, das Eizellenspenden anbietet. Laut Deutschem Embryonenschutzgesetz sind beide dieser Methoden verbotene reproduktionsmedizinische Maßnahmen.

Diverse Vereine, darunter der in Deutschland tätige Verein Spenderkinder sowie der Verein Donum Vitae üben harte Kritik an der Veranstaltung. Donum Vitae-Bundesvorsitzende Rita Waschbüsch kritisiert vor allem die Kommerzialisierung, die dahinter steckt. In einer Pressemitteilung vom 8.10.2018 sagt sie: “Von einzelnen Anbietern wird suggeriert, mit ausreichend Geld ließen sich alle Probleme lösen, und sei es mit Hilfe einer Leihmutterschwangerschaft im Ausland. Eine Methode, die in Deutschland zu Recht verboten ist, weil sie die Rechte des Kindes und der Leihmutter, möglicherweise auch ihres Partners und weiterer Geschwisterkinder mit Füßen tritt.“

Der Verein Spenderkinder wiederum kritisiert, dass neuerlich eine Veranstaltung stattgefunden hat, bei der Methoden beworben werden, die gegen die deutsche Rechtslage verstoßen. Ebenfalls vermisst der Verein eine kritische Auseinandersetzung mit den ethischen Hintergründen der Verbote.

Schon letztes Jahr löste die Kinderwunsch-Messe heftige Kritik aus. Unverständlicherweise führte dies aber nicht zu einschränkenden Reaktionen der Politik. Und dies, obwohl in Deutschland – ähnlich wie in Österreich – ein eindeutiges Verbot für Werbung über verbotene reproduktionsmedizinische Maßnahmen bestünde, schließt sich Dr. Stephanie Merckens, Biopolitikerin am Institut für Ehe und Familie (IEF) der Kritik an.

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