BE / Lebensende: Katholischer Orden lässt Euthanasie zu
IEF, 4.5.2017 – Der katholische Spitalsorden „Broeders van Liefde“ in Belgien gab Ende April bekannt, in seinen Spitälern aktive Sterbehilfe zuzulassen. Ordensintern führt diese Entscheidung zu Konflikten.
Wie Kathpress berichtet, hätte die belgische Sektion des Ordens auf ihrer Website bekanntgegeben, dass zukünftig aktive Sterbehilfe in den psychiatrischen Zentren des Ordens nicht mehr grundsätzlich ausgeschlossen werde. Der besonders auf die Pflege von psychisch Kranken spezialisierte Orden möchte nach eigenen Angaben trotzdem das Leben schützen und aktive Sterbehilfe nur dann durchführen, wenn es keine anderen Behandlungsperspektiven mehr gebe. Aktive Sterbehilfe ist in Belgien unter bestimmten Umständen erlaubt, seit 2014 auch ohne Altersgrenze. Auch Patienten mit „unerträglichen“ psychischen Leiden können Sterbehilfe beantragen – nun auch in den Spitälern des Ordens.
Entschiedene Kritik zur Entscheidung der belgischen Ordensniederlassung der “Broeders van Liefde” kommt von deren Generalsuperior Rene Stockmann. Stockmann kündigte an, mit Mitgliedern des Ordens im Vatikan und den belgischen Bischöfen über mögliche Konsequenzen zu beraten. Es sei nicht akzeptabel, aktive Sterbehilfe in den Einrichtungen des Ordens durchzuführen, so Stockmann.
Die “Broeders van Liefde” sind nicht zu verwechseln mit dem Orden der „Barmherzigen Brüder“. In einer Stellungnahme sprach sich der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der österreichischen Ordensprovinz der „Barmherzigen Brüder“, Bernhard Zahrl, daher klar gegen die Entscheidung der belgischen Gemeinschaft aus und betont, dass die „Barmherzigen Brüder“ mit aktiver Sterbehilfe nicht in Verbindung gebracht werden wolle.