US / Erziehung: Je mehr Medienkonsum, desto schlechter die Laune

IEF, 29.1.2018 – Lange Bildschirmzeiten und damit verbundener Medienkonsum stehen in engem Zusammenhang mit schlechterer Laune bei Kindern und Jugendlichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der US-San Diego State University.

Die Studie unter der Leitung der Psychologieprofessorin Jean M. Twenge basiert auf Daten einer vom Staat beauftragten jährlichen Studie. Es wurden über eine Million Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren über ihr allgemeines Wohlbefinden und ihren Medien- und social media-Konsum befragt. Erhoben wurde insbesondere, wie viel Zeit die Jugendlichen vor Smartphone, Laptop und Tablet verbrächten, wie viel Zeit sie mit sonstigen Freizeitaktivitäten verbrächten und wie ausgeprägt ihre allgemeinen Zufriedenheit sei.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Zufriedenheit und das allgemeine Wohlbefinden der Jugendlichen geringer waren, je höher der Medienkonsum war. Jugendliche, die vergleichsweise wenig Zeit vor Bildschirmen verbrachten, gaben deutlich höhere Werte hinsichtlich ihrer Zufriedenheit und ihres Wohlbefindens an. Die Autorin der Studie gehe laut  des Magazins Sciencenewsline davon aus, dass der Medienkonsum einen großen Einfluss auf die Un-/Zufriedenheit habe. „Auch wenn diese Studie keinen kausalen Zusammenhang darlegen kann, zeigen viele andere Studien, dass mehr social-media-Konsum zu Unzufriedenheit führt, Unzufriedenheit aber nicht zwingend zu mehr social-media Konsum“, so Twenge. Das hieße aber nicht, dass gar keine Zeit vor dem Bildschirm automatisch die Lösung für ein glücklicheres Leben wäre, so die Psychologin weiter. „Der Schlüssel für den Umgang mit Medien ist ein begrenzter Gebrauch.“ Die Zahlen zeigten, dass eine Bildschirmzeit von unter zwei Stunden pro Tag anzustreben sei und vor allem Aktivitäten wie Sport oder Zeit mit Freunden verbringen zu einer deutlich höheren Zufriedenheit beitragen würden. Sehr deutlich werde der Einfluss des Medienkonsums auf das Wohlbefinden, wenn man die Daten mit früheren Ergebnissen, begonnen im Jahr 1991, vergleiche. Im Jahr 2012, in dem der Anteil an US- Amerikanern  mit Handy auf über 50 % anstieg, sei ein plötzlicher Abfall von allgemeiner Zufriedenheit, Selbstbewusstsein und Wohlbefinden bei Jugendlichen festzustellen gewesen.

In der Vergangenheit berichtete das Institut für Ehe und Familie (IEF) immer wieder von dem großen Einfluss, den die neuen Medien, der Smartphone- Gebrauch und social-media auf Kinder und deren Entwicklung haben, und wie wichtig es für Eltern daher ist, den eigenen und den Medienkonsum ihrer Kinder nicht aus den Augen zu verlieren. Dass das nicht immer leicht fällt, steht außer Frage. Die Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen jedoch erneut, dass der bewusste und gezielt begrenzte Gebrauch von social-media und Medienkonsum im Allgemeinen ein wichtiges Anliegen ist und bei Kindern und Jugendlichen zu mehr Selbstbewusstsein und Zufriedenheit beitragen kann.

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