Transpersonen
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INT / Gender: Transpersonen fühlen sich nach „Geschlechtsumwandlungen“ einsamer und depressiver

IEF, 09.06.2023 – Verschiedene Studien zeigen, dass Transpersonen insgesamt unzufriedener mit ihrem Leben sind.

US-Umfrage: 16 Prozent der Transpersonen lassen sich operieren

Eine bereits im März 2022 veröffentlichte Umfrage ergab, dass sich 16 Prozent aller Transpersonen „geschlechtsangleichenden“ Operationen unterziehen würden. Die Rate der Operationen habe sich laut Mail Online health zwischen 2000 und 2014 vervierfacht. Bei 84 Prozent der Operationen handelte es sich um Genitaloperationen. Nach einer Vaginalkonstruktion hätten 54 Prozent nach zwei Jahren immer noch Schmerzen, die medizinische Behandlung notwendig machten. Nach einer Peniskonstruktion hätten 64 Prozent der Behandelten Komplikationen. Häufige Komplikationen würden das Wasserlassen, Infektionen, Versteifungen oder verminderte Empfindsamkeit betreffen.

„Geschlechtsumwandlungen“ verbessern nicht die mentale Gesundheit

Eine im Mai im BMC Public Health veröffentlichte Studie kam zum Ergebnis, dass sich die mentale Gesundheit von Transpersonen, die sich „geschlechtsumwandelnden“ Operationen unterzogen hatten, nicht verbesserte. Im Vergleich zu Transpersonen, die sich nicht operieren ließen, fühlten sich operierte Transpersonen einsamer. „In unserer Studie war die Lebenszufriedenheit von Transgender-Personen, die sich einer geschlechtsbestätigenden Operation unterzogen hatten, im Vergleich zu denen, die nicht operiert wurden, nicht erhöht“, so die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. „Unsere Daten deuten darauf hin, dass Transgender Menschen, die sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen haben, sich einsamer fühlen“ als Transgender Menschen, die sich nicht für eine Operation entschieden hätten, heißt es in einer separaten Studie derselben vier Forscherinnen und Forscher, die ebenfalls im Mai in der Zeitschrift Healthcare (Basel) publiziert wurde.

Transpersonen: Hohe Lebensunzufriedenheit

Die beiden Studien kommen weiter zu dem Ergebnis, dass Menschen, die sich als Transgender identifizieren, insgesamt eine geringere Lebenszufriedenheit hätten als die Allgemeinbevölkerung und dass junge Menschen, die an Geschlechtsdysphorie leiden, eine schlechtere psychische Gesundheit hätten als ältere. Die Daten zeigten, dass 31 Prozent der Transgender Personen „unzufrieden“ oder „extrem unzufrieden“ mit dem Leben seien, während 17 Prozent sagten, sie seien „zufrieden“ und nur ein Prozent fühlte sich „extrem zufrieden“. Ein höherer Grad der Zufriedenheit konnte mit höherem Alter, höherem Bildungsniveau und besserem Gesundheitsstatus in Relation gebracht werden.

Diese Ergebnisse würden laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Einklang mit anderen Studien stehen, die allerdings einen noch höheren Grad der Lebensunzufriedenheit bei Transpersonen belegten. Laut einer Studie berichteten Transgender Personen über eine deutlich geringere Lebenszufriedenheit als Cisgender Personen. Im Detail zeigte sich, dass 64 – 70 Prozent der Transgender Personen angaben, mit ihrem Leben unzufrieden zu sein, verglichen mit 34 –35 Prozent der Cisgender-Personen. Eine andere Studie untersuchte 95 Jugendliche und zeigte, dass die Lebenszufriedenheit bei Transgender-Personen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung geringer war. Außerdem litten Transgender-Jugendliche in unverhältnismäßig hohen Raten an Depressionen, Angstzuständen, Suizidalität und nicht-suizidalen Selbstverletzungen. (TSG)

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