AT / Reproduktionsmedizin: Initiative „Stoppt Leihmutterschaft“ freut sich über guten Start
IEF, 1.3.2018 – Die Initiative „Stoppt Leihmutterschaft“ freut sich über einen erfolgreichen Start ihrer Unterschriftenaktion zur Forderung nach einem internationalen Verbot von Leihmutterschaft. Am 5.3.2018 lädt sie zum Vortrag der indisch-feministischen Wissenschaftlerin Sheela Saravanan ins Amerlinghaus in Wien.
Schon allein das Launching der Website hat sich gelohnt. Binnen weniger Tage konnte die Initiative „Stoppt Leihmutterschaft“ zahlreiche durchaus prominente Unterstützer ihrer Forderung nach einem internationalen Verbot von Leihmutterschaft verzeichnen. Weder darf der Körper der Frau, noch die Geburt eines Kindes in einem System von Produktion und Warenaustausch gehandelt werden, ohne dass dabei die Rechte des Einzelnen grob verletzt werden, wird in einer Presseaussendung der Initiative hervorgehoben. In der gleichnamigen Petition heißt es dazu, Leihmutterschaft bedeute die Ausbeutung von Frauen, stehe im Widerspruch zur UN-Kinderrechtskonvention und degradiere das Kind zur Ware.
Die Initiative „Stoppt Leihmutterschaft“
Die Initiative – sowie der dazugehörige Trägerverein – „Stoppt Leihmutterschaft“ entstand rund um die Journalistin und Autorin Eva Maria Bachinger 2017 in Österreich aus einer Expertenrunde von Kinderärzten, Psychologinnen, Ethikerinnen, Juristen, Hebammen und Psychotherapeutinnen, die unabhängig von der jeweiligen Weltanschauung Leihmutterschaft kritisch gegenüberstehen und sich für ein internationales Verbot einsetzen. Ziel sei, mehr Wissen über Leihmutterschaft und ihre Folgen zu vermitteln und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es sich hierbei um eine Menschenrechtsverletzung handle.
Prominente Unterstützer
Die Initiatoren- und Unterstützergruppe ist weltanschaulich breit aufgestellt. Dies zeige, dass der dringende Wunsch bestehe, eine gemeinsame Debatte aus unterschiedlichen Perspektiven über die Reproduktionsmedizin und ihre Folgen zu initiieren, heißt es in der Aussendung.
Seit Mitte Februar 2018 kann die Petition des Vereins online unterzeichnet werden. Prominente Unterstützer sind bisher u. a. Alice Schwarzer, Elfriede Hammerl, Emmerich Talos, Cecily Corti, Hildegunde Piza, Beate Wimmer-Puchinger, Franz Joseph Huanigg uvm.
Veranstaltung am 5.3.2018 – Feministinnen kritisieren Leihmutterschaft
In Kooperation mit der feministischen Verein „Frauenhetz“ lädt die Initiative „Stoppt Leihmutterschaft“ am Montag, den 5.3.2018 um 14.00 Uhr ins Amerlinghaus, 1070 Wien, zu einem Vortrag der indisch-feministischen Wissenschaftlerin Sheela Sarvanan. Die Public Health-Forscherin Saravanan fordert einen „humanitären Feminismus“, wenn es um die individuellen Rechte auf Reproduktion geht. Diese dürften nicht auf Kosten von anderen gehen, etwa wenn Frauen zum Objekt gemacht werden würden und aus finanzieller Not als Leihmütter arbeiteten. Am Beispiel Indiens versucht die Wissenschaftlerin und Autorin des Buches „A Transnational Feminist View of Surrogacy Biomarkets in India“ (Springer 2018) zu zeigen, wie sehr Armut, Menschenrechtsverletzungen und Demütigungen mit dem Geschäft der Leihmutterschaft verflochten sind.
Beim anschließenden Podium erläutern Proponentinnen der Initiative, warum es ein internationales Verbot der Leihmutterschaft braucht. Darunter auch Dr. Stephanie Merckens vom Institut für Ehe und Familie (IEF).
Die Petition kann >> hier unterzeichnet werden.