US / Gender: Gesundheitsministerium kehrt zum biologischen Geschlecht zurück
IEF, 23.06.2020 – Das Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der USA definiert „Geschlecht“ künftig wieder als männlich und weiblich.
Am 12. Juni hat das Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der Vereinigten Staaten von Amerika (United States Department of Health and Human Services), kurz HHS, eine Bestimmung aus der Zeit der Regierung von Präsident Barack Obama aus dem Jahr 2016 überarbeitet.
In der nun überarbeiteten Regelung geht es laut Mitteilung des HHS um Richtlinien zur Verhinderung von Diskriminierung im Gesundheitsbereich. Das Gesetz, das vor einer Diskriminierung aufgrund des Geschlechts („sex“) schützen solle, war unter der Obama-Administration dahingehend uminterpretiert worden, dass es sich auf die Geschlechteridentität („gender identity“) beziehe, also auf das individuell empfundene Geschlecht. An dieser Interpretation hatte jedoch der amerikanische Ärzteverband schon im Jahr 2019 Kritik geäußert (das IEF hat berichtet).
Wie CNN berichtet, wird die Gesetzesänderung in den USA als Angriff auf die Rechte von Trans-Personen gesehen, obwohl das HSS eindeutig feststellt, dass es die Würde einer jeden Person respektiert.
Auch in Österreich gibt es immer wieder Vorstöße einen erweiterten Diskriminierungsschutz von LGBT-Personen in das Gleichbehandlungsgesetz aufzunehmen, wie zuletzt am 16. Juni von der SPÖ angekündigt. (MM)