Genderbehandlung Kinder
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GB / Gender: Genderbehandlung von Kindern soll unter die Lupe genommen werden

IEF, 05.05.2022 – Der britische Gesundheitsminister hat angekündigt, die aktuellen Regeln zur Behandlung der Genderdysphorie bei Minderjährigen zu überprüfen.

Bei einer Rede im Unterhaus des britischen Parlaments (House of Commons) hat Gesundheitsminister Sajid Javid ausgehend von dem Zwischenbericht einer einschlägigen Studie, ein Überdenken der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit potentieller Genderdysphorie gefordert.

Derzeitiges System „lässt Kinder im Stich“

Wie The Times berichtete, ist der Minister der Meinung, dass das derzeitige „System die Kinder im Stich“ lasse. Aus diesem Grund wolle er die Art und Weise wie mit Unter-18-jährigen, die ihr Geschlecht in Fragen stellen, seitens des medizinischen Personals umgegangen werde, überarbeiten. SkyNews berichtete in einem Artikel vom 23. April, dass die Aussagen des Ministers nach der Veröffentlichung einer Studie erfolgt seien, die sich mit den Gründen für den rapiden Anstieg an Minderjährigen mit Genderdysphorie, sowie dem derzeitigen klinischen Modell für die Behandlungen auseinandersetzt.

Studie findet keinen Nutzen von Pubertätsblockern

Die Studie sei unter der Leitung von Dr. Hilary Cass, der ehemaligen Präsidentin des Royal College of Paediatrics and Child Health, also dem Berufsverband der Kinderärzte in England, Irland, Schottland und Wales, erstellt worden. Die Studie stelle laut SkyNews unter anderem fest, dass viele Mitarbeiter sich unter Druck gesetzt fühlten, einen „nicht-hinterfragenden affirmativen Ansatz“ bei der Behandlung von Minderjährigen anzuwenden. Die Mitarbeiter dürften den Wunsch nach einer Geschlechtsänderung im Rahmen der Behandlung also nicht in Frage stellen.

Wie die BBC berichtete, konnte im Rahmen der Erarbeitung der Studie nur ein „sehr geringer“ Nutzen durch den Einsatz von Pubertätsblockern festgestellt werden. Generell werde kritisiert, dass es keine wirkliche Übereinstimmung der Expertenmeinungen bei der Frage gebe, was genau eine Genderdysphorie ausmache. Auch würden die langen Wartelisten beanstandet und die Tatsache, dass keine Sammlung von Informationen über die Wirksamkeit von verschiedenen Behandlungswegen vorliege.

Behandlungsmodell müsse sich fundamental ändern

Generell werde in der Studie ein „fundamental anderes Service-Modell“ für die Behandlung von Minderjährigen mit Genderdysphorie in Großbritannien gefordert. Momentan erfolge die Behandlung ausschließlich über den GIDS (Gender Identity Development Service) der Travistock-Klinik, die bereits seit einigen Jahren in der Kritik und im Mittelpunkt einiger Gerichtsverhandlungen steht (das IEF hat berichtet).

Über die Folgen der Behandlungen von Minderjährigen, bei denen eine Erkrankung an Genderdysphorie festgestellt wird, tauchen in der letzten Zeit vermehrt Berichte in den Medien auf. Wie das IEF berichtet hat, äußerten sich zuletzt auch Experten aus der Medizin, die vor überstürzten Behandlungen warnen und darauf hinweisen, dass sich die Dysphorie bei einem Großteil der Betroffenen wieder auflöse. (MM)

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