FIN / Gender: Finnische Psychiaterin gegen „Geschlechtsumwandlung“ im Jugendalter
IEF, 27.02.2023 – Vier von fünf der Kinder, die ihr biologisches Geschlecht in Frage stellen, überwinden die Genderinkongruenz.
Die Psychiaterin, Riittakerttu Kaltiala, die an der größten pädiatrischen Gender-Klinik Finnlands tätig ist, hat sich laut Medienberichten gegen eine chirurgische und hormonelle „Geschlechtsumwandlung“ bei minderjährigen Patienten mit Genderdysphorie ausgesprochen. Während der Adoleszenz würden junge Menschen „mit verschiedenen Identitäten experimentieren“, so die Ärztin. Dabei komme es häufiger vor, dass sie sich zeitweise stark mit dem anderen Geschlecht identifizierten. Vier von fünf der Betroffenen würden jedoch aus dem Zustand „herauswachsen“, stellte die Ärztin fest. Ebenfalls kritisch betrachte sie die Forderung, das vor kurzem verabschiedete Gesetz, nach dem Transpersonen ihre Geschlechtszugehörigkeit durch eine einfache Selbstauskunft ändern können, auf Minderjährige auszuweiten. Eine Änderung der gesetzlichen Geschlechtsbezeichnung sei bei Jugendlichen „keine einfache Formalität“, sondern ein starker psychologischer und sozialer Eingriff, der die Botschaft vermittle, dass ein anderes Geschlecht der „richtige Weg“ sei.
Laut der Ärztin habe sich seit 2015 die Anzahl der Kinder und Jugendlichen mit Genderdysphorie verzehnfacht. Fünfundsiebzig Prozent der Patienten leide dabei neben der Genderdysphorie unter anderen erheblichen psychischen Störungen.
Wie das Institut für Ehe und Familie (IEF) im Fall der umstrittenen Londoner Tavistock Klinik, die im Jahr 2010 mit der Verschreibung von Pubertätsblockern begann, berichtet hat, hätten die Eltern der betroffenen Kinder meistens einer medikamentösen Behandlung zugestimmt, da ihnen mit dem sonstigen Selbstmord des Kindes Angst gemacht wurde. Kaltiala bezeichnet die Empfehlung, dass Hormonbehandlungen für Minderjährige aufgrund des erhöhten Selbstmordrisikos dringend erforderlich seien, als eine „gezielte Desinformation“ und als „unverantwortlich“. Laut Medienberichten habe eine finnische Studie sogar ergeben, dass sich die psychische Gesundheit vieler Minderjähriger, die hormonell behandelt wurden, verschlechtert habe. Die finnische Ärztin empfiehlt keine medikamentöse Therapie vor dem Erwachsenenalter.
Damit teilt sie die Meinung anderer internationaler Stimmen, die ebenfalls davor warnen, Kinder und Jugendliche, die ihr biologisches Geschlecht in Frage stellen, vorschnell mit gesundheitsschädlichen und unwiderruflichen Therapien zu behandeln (das IEF hat berichtet). (SM)