Vollversammlung
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AT / Pastoral: „Familien sind das Überlebensnetzwerk der Gesellschaft“

„Jahr der Familie“: In der Krise eine neue Wertschätzung

Von 14. bis 17. März kamen die österreichischen katholischen Bischöfe zur Frühjahrsvollversammlung in Matrei am Brenner zusammen, um sich über wichtige Themen in Kirche und Gesellschaft auszutauschen. Genauso wie in den letzten beiden Jahren der Corona-Pandemie, zeige sich auch in der aktuellen Krise, die der Krieg in Osteuropa auslöse, dass Familien die „kleinsten und verlässlichsten Zellen“ unserer Gesellschaft seien, betonten die Bischöfe in einer Presseaussendung. Familien seien das „Überlebensnetzwerk der Gesellschaft“ und verdienten eine „neue Wertschätzung“. Daher müsse bei allen politischen Maßnahmen mitbedacht werden, wie sie sich auf Familien auswirkten, fordern die Bischöfe. „Das betrifft das Recht von Eltern, zuallererst selbst für ihre Kinder verantwortlich zu sein, selbst zu entscheiden, wer die Kinder erzieht, aber auch das Recht, ob, und wenn ja, welche Außer-Haus-Betreuung in Anspruch genommen wird. Jeder Druck auf Eltern mit Sorgepflichten für ihre Kinder, in einem größeren Ausmaß erwerbstätig zu sein, als von ihnen gewünscht, ist daher abzulehnen. Vielmehr müssen Eltern eine echte Wahlfreiheit haben, Familie und Arbeit so zu verbinden, dass es dem Wohl der Kinder dient.“

„Jedes Jahr sollte ein Jahr der Familie sein“, so die Bischöfe weiter. Das von Papst Franziskus ausgerufene „Jahr der Familie“ sollte die vielen Chancen und Herausforderungen von Familien bewusster machen und an das vor fünf Jahren publizierte Apostolische Schreiben „Amoris laetitia“ erinnern. Das Jahr der Familie hat im März 2021 begonnen und wird seinen Höhepunkt mit dem Weltfamilientreffen in Rom Ende Juni finden. Teilnehmen werden an diesem internationalen Kongress auch Familienbischof Hermann Glettler, der Salzburger Bischofsvikar für Familie, Gerhard Viehhauser, sowie fünf Ehepaare aus Diözesen, kirchlichen Verbänden und Gemeinschaften.

Papst Franziskus: „Krieg ist immer eine Niederlage für die Menschheit“

Ein dringendes Thema, dem sich die Bischöfe widmeten, stellte der Krieg in der Ukraine dar. „Krieg ist immer eine Niederlage für die Menschheit“, wiederholten die Bischöfe die Worte von Papst Franziskus. „Gerade wenn das Ausmaß der Gewalt und des Leids uns die Sprache zu verschlagen droht, müssen wir die Stimmen gegen das Unrecht erheben. Die österreichischen Bischöfe verurteilen daher entschieden den Überfall Russlands auf die freie und souveräne Ukraine. Dieser Angriffskrieg ist eine himmelschreiende Sünde und er muss so schnell wie möglich beendet werden“, bezogen die Bischöfe Stellung. Christen und vor allem die Kirchen müssten sich angesichts des Krieges als Friedensstifter erweisen und bewähren. Es gelte alle gewaltlosen Mittel zu nutzen, um die Kriegsparteien zu einer friedlichen Einigung zu bringen. „In allen Bemühungen um ein Ende der Gewalt braucht es das geduldige und beharrliche Gebet um den Frieden, zu dem wir Bischöfe alle Gläubige jedweder Konfession oder Religion aufrufen und zu dem wir uns selbst verpflichten“, betonten die Bischöfe. Die Hilfsbereitschaft in Österreich sei beeindruckend. „Damit rasch und sinnvoll geholfen werden kann, braucht es jetzt vor allem Geldspenden. Aus diesem Grund stellt die Bischofskonferenz über die Diözesen zusätzlich eine Million Euro für Ukraine-Hilfsprojekte der Caritas zur Verfügung“, gibt die Bischofskonferenz bekannt. (TSG)

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