FR / Bioethik: Überzeugter Katholik als Präsident der Arbeitsgruppe Bioethik im französischen Parlament bestellt
IEF, 11.7.2018 – Mit Xavier Breton als Präsident und Jean-Louis Tourain als Berichterstatter der parlamentarischen Bioethik-Arbeitsgruppe stehen sich zwei Abgeordnete diametral unterschiedlicher Wertvorstellungen gegenüber.
Xavier Breton ist Mitglied der Partei „Les Républicains“ und wurde 2017 bereits für die dritte Legislaturperiode ins Parlament wiedergewählt. Er ist ein wichtiger Vertreter und Verfechter christlicher Werte und die Tagespost sieht in seiner Ernennung zum Präsidenten des Ausschusses ein positives Zeichen für die Katholiken in Frankreich. Bereits in der Vergangenheit habe sich Breton auch in seinem politischen Engagement deutlich zu seiner persönlichen Überzeugung bekannt. Demnach habe er sich nicht nur intensiv für die Christen im Nahen Osten eingesetzt, sondern auch in der Diskussion um die „Ehe für alle“ Farbe bekannt. Als Präsident der „Entente parlementaire pour la famille“ (Parlamentarische Vereinigung für die Familie) unterstützte er die Bewegung „Manif pour tous“, die gegen das damals geplante „Homoehe-Gesetz“ – leider erfolglos – Millionen von Menschen mobilisieren konnte. In der aktuellen Debatte spricht sich der Vater von acht Kindern offen gegen die medizinisch unterstützte Fortpflanzung aus und setzt sich nach eigenen Angaben dafür ein, dass die anstehende Bioethik-Gesetzesnovelle nicht in einem „Ethik-Dumping“ mündet.
Jean-Louis Tourain dagegen ist ein Verfechter der Legalisierung der medizinisch unterstützten Fortpflanzung für gleichgeschlechtliche Paare und alleinstehende Frauen. Der gelernte Mediziner und Mitglied der von Präsident Emmanuel Macron gegründeten Partei „La République en marche“ ist außerdem ein Befürworter von Euthanasie und Sterbehilfe.
Beide wollen laut Figaro dazu beitragen, dass möglichst alle Blickwinkel der anstehenden Fragen dargestellt werden, damit sich die Abgeordneten ein umfassendes Bild über die äußerst komplexen Fragestellungen des neuen Bioethik-Gesetzes machen können. Die Arbeiten sollen laut Bericht von Alliance Vita ca. sechs Monate in Anspruch nehmen. Dabei soll es nicht nur um die Reproduktionsmedizin gehen, sondern auch um Fragen der künstlichen Intelligenz. Bewusst ausgeklammert wurden aber bisher Fragen zum Ende des Lebens und der Sterbehilfe. Diesbezüglich erwarte das Gesundheitsministerium Anfang September noch einen Abschlussbericht des Ethikrates, um die Fragestellungen besser abzustecken.