Drei Tipps für eine gute Beziehung
Beziehungen sind am Anfang meist prickelnd. Die Zukunft scheint rosig. Und deswegen enden die meisten Happy Ends in Filmen auch mit dem Beginn einer Beziehung. Wie der Frosch im warmen Kochtopf, merkt man normalerweise aber erst recht spät, dass sich im Laufe der Zeit in der Beziehung einiges geändert hat. Fragen Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis, fällt Ihnen wahrscheinlich auf, dass es anderen auch so geht.
Ein paar bewährte Strategien können dabei helfen, dass der Frosch es doch noch aus dem Kochtopf schafft:
- Gewöhnen Sie sich ein gutes Begrüßungsritual an
Laut Bill Doherty, Professor für Ehe- und Familientherapie an der University of Minnesota, ist der Moment der Begrüßung der wichtigste alltägliche Moment in der Ehe. „Grüßt man sich täglich auf eine gute Art, wird die Begrüßung und das damit assoziierte Gegenüber etwas, auf das man sich unbewusst freut. Wird die Begrüßung nicht mehr zelebriert, kann eine gewisse Besonderheit verloren gehen und der andere wird schnell als selbstverständlich genommen. Kritisiert man sich vielleicht sogar schon zu diesem kritischen Zeitpunkt, verbindet man die andere Person schnell mit etwas Unangenehmen.“
Peter McFadden schreibt im Verily Magazin darüber, dass er sich an eine Angewohnheit seines Vaters erinnerte, die bleibenden Eindruck bei ihm hinterließ: Hin und wieder nach dem Essen forderte er seine Frau spontan und einfach so zum Tanz heraus. Beflügelt von der schönen Erinnerung, entschied er von nun an seine Frau mit den Worten „darf ich dich zum Tanz herausfordern“ zu begrüßen.
Unser Tipp: Nehmen Sie jede Begrüßung für sich und Ihr Gegenüber zu einem besonderen Moment der Wertschätzung.
- Planen Sie jeden Tag 2 Minuten für ungestörte Kommunikation ein
Der Ehespezialist Dr. John Gottman fand heraus, dass zwei Minuten tägliche ungestörte Kommunikation mehr zählen, als eine ganze Woche, die man als Paar nebeneinander her lebt. Aber sogar gemeinsames Essen, kann für die zwei Minuten echter Kommunikation ablenkend sein.
Unser Tipp: Nehmen Sie sich zum Beispiel nach dem Frühstück kurz Zeit füreinander, um den bevorstehenden Tag kurz zu besprechen.
- Nehmen Sie den anderen nicht als selbstverständlich
Erinnern Sie sich an die Zeit zurück, in der Sie alleine waren und sich vielleicht nichts sehnlicher als einen Partner oder eine Partnerin gewünscht haben? Damals hätten Sie sich vermutlich schwer vorstellen können, dass Er oder Sie irgendwann ganz selbstverständlich für Sie ist. In Beziehungen schleicht sich schnell die Falle ein, alles Mögliche am anderen zu kritisieren, gleichzeitig aber das Gute nicht mehr wahrzunehmen. Eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken, ist laut Gottman die tägliche Routine eines „Sich-nicht-als-selbstverständlich-nehmen“ Rituals.
Unser Tipp: Nehmen Sie sich jeden Abend ganz kurz Zeit Ihrem Gegenüber zu sagen für was Sie ihm oder ihr jeweils ganz konkret dankbar sind. Dadurch lernen Sie Ihr Gegenüber neu schätzen und sehen womöglich ganz neu, was Sie aneinander haben.
Autor: Mag. Johannes Wunsch, 2019
Diese Strategien bringen oft neuen Schwung in eingerostete Beziehungen. Verfahrene Situationen lassen sich aber nicht immer auf so einem Wege lösen. Das Institut für Ehe und Familie in Wien bietet Ihnen in Krisensituationen kostenlose[1] Hilfe an. Gerne können Sie mit uns einen Beratungstermin vereinbaren.
[1] Das Beratungsangebot ist kostenlos, wenn möglich bietet eine freie Spende aber die Chance das Beratungsangebot hochqualitativ für möglichst viele Hilfesuchende anbieten zu können und unsere Arbeit damit zu unterstützen.