DE / Abtreibung: Aufruf an Männer, über persönliche Erfahrung mit Abtreibung zu sprechen
IEF, 27.03.2023 – Die Aktion #Mannsprichtüberabtreibung ermutigt Männer, Stellung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen.
Männer, die zu einer Abtreibung beigetragen oder eine solche verhindert haben, sollen öffentlich darüber reden. Dazu ermutigt die Aktion #Mannsprichtüberabtreibung der christlichen Lebensrechtsbewegung KALEB (Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren).
Wie der Initiator der Aktion, Thomas Schulte vom KALEB-Vorstand, der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA mitteilte, könne diese Beschäftigung mit der eigenen Vergangenheit „Erkenntnis, Heilung und Vergebung“ bedeuten.
Männer übernehmen Verantwortung
KALEB rufe Männer dazu auf, Gesicht zu zeigen und in einem 30-sekündigen Kurzvideo Stellung zu dem Thema zu beziehen. „Wir wollen zeigen, dass Männer Verantwortung übernehmen für ihre Fehler, für das Leben, für Familie. Wir wollen nicht schweigen zu den Vorwürfen gegen Frauen, die keinen Ausweg sehen, obwohl eigentlich ihre Männer sie in die Zwickmühle gebracht haben, indem sie ihre Partnerin vor die Entscheidung stellten: ‚Ich oder das Baby!‘“, so Schulte.
Außerdem wolle man Männern Vergebung und Mut zusprechen, die umdenken möchten, und diejenigen trösten, die kein Mitspracherecht hatten. Darüber hinaus sollten Männer ermutigt werden, ihre Partnerin in der Schwangerschaft zu unterstützen.
Initiator Thomas Schulte: „Ich wäre heute Vater und sicherlich stolz darauf.“
Schulte war nach eigenen Angaben in seinem Videostatement vor mehr als 30 Jahren selbst an einer Abtreibung beteiligt gewesen. Seine damalige Partnerin habe ihn für das Kind gewinnen wollen, allerdings sei er damals keine gefestigte Persönlichkeit gewesen, weshalb er die Situation und das Kind abgelehnt habe. „Ich bin der Überzeugung, dass wenn ich meine Verantwortung wahrgenommen und meinen Mann gestanden hätte, das Kind heute leben würde“, so der heute 60-jährige Rechtsanwalt.
„Dass das Kind umgebracht wurde, habe ich mitzuverantworten. Ich habe großes Leid über meine damalige Partnerin, aber auch über mich gebracht.“ Im Jahr 2005 habe er sie angerufen und ihr mitgeteilt, dass ihm das Geschehene sehr leidtue. Umso wichtiger sei es ihm heute, offen über die Thematik zu reden.
„Ich wünsche jedem Mann in vergleichbarer Situation, sich nicht einreden zu lassen, eine Abtreibung wäre nicht schlimm“, plädiert Schulte. Er habe es anders erlebt. Die Abtreibung habe Tod, viel Verzweiflung und Elend gebracht. „Ich wäre heute Vater und sicherlich stolz darauf.“ Alle Männer, die ein Video (Dauer ca. 30 Sekunden) einschicken wollen oder Beratung brauchen, können sich unter info@kaleb.de bei der Lebensrechtsbewegung melden. (TSG)