
DE / Pränataldiagnostik: Behindertenverbände mobilisieren gegen Pränataltest als Regelleistung im Rahmen der Schwangerenversorgung
IEF, 6.3.2017 – Neben der Schweiz (verlinken mit NEK Artikel) fĂĽhrt auch in Deutschland der Nicht-Invasive Pränatal-Test zu kontroversen Debatten. Wie das Ă„rzteblatt berichtet, prĂĽfen Ă„rzte und Krankenkassen seit August 2016 eine mögliche KostenĂĽbernahme des Bluttests bei Risikoschwangerschaften. Der Gemeinsame Bundesausschuss hätte ein entÂsprechendes Verfahren eingeleitet, ob und wie der Test anstelle der bisher ĂĽblichen BiÂopsie der Plazenta oder der Fruchtwasseruntersuchung im Rahmen der Regelleistungen eingesetzt werden könne. Nun fordert ein Zusammenschluss mehrerer Behindertenverbände, das Gen-ethische Netzwerk und die Diakonie WĂĽrttemberg in einer gemeinsamen Stellungnahme vom 14.2.2017 den NIPT nicht in die Regelversorgung der Schwangeren aufzunehmen. Der pränatale Test verbessere nicht die medizinische Versorgung der SchwangeÂren und liefere auch keine Therapiemöglichkeiten fĂĽr das ungeborene Kind, vielmehr gehe es um eine „selektive Fahndung nach unerwĂĽnschten Abweichungen“, argumentieren die VerÂbände. Sie forderten, die „selektive Pränataldiagnostik“ in Deutschland insgesamt auf den PrĂĽfstand zu stellen. Die Verbände wiesen auch darauf hin, dass der neue Bluttest gegen die von Deutschland unterzeichnete UN-Behindertenrechtskonvention verstoĂźe.