DE_INT / Gender: BZgA veröffentlicht neue Broschüre zu Transgender
IEF, 24.10.2018 – In einer neuen Broschüre informiert das Deutsche Bundeszentrum für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) über Intersexualität und Transgender.
In ihrer neuen Broschüre „SEX ´n´tipps. Geschlechter: Mädchen? Junge? Oder?“ versucht das deutsche Bundeszentrum für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sich der Geschlechterthematik anzunähern und über die Frage, was Geschlecht eigentlich meint, aufzuklären. Was Burschen und Mädchen ausmache, sei nicht zwingend immer das, was man gesellschaftlich damit verbinde, versuchen die Autoren der Broschüre zu Beginn ihren Lesern zu verdeutlichen. Was typisch männlich oder typisch weiblich sei, ist oft nicht so eindeutig zu sagen oder zumindest nicht immer als typische Verhaltensmerkmale festzumachen. Um das Geschlecht eines Menschen herauszufinden, seien schließlich verschiedene Faktoren wichtig: Der Körper (Chromosome, Hormone, Geschlechtsorgane und Geschlechtsmerkmale), das Verhalten und wie sich ein Mensch fühlt und selbst definiert. Besonders, was als geschlechtstypisches Verhalten wahrgenommen werde, sei stark von der gesellschaftlichen Prägung bestimmt und unterliege ständiger Veränderung, so die Broschüre. Es komme aber auch vor, dass die geschlechtliche Zuordnung bei der Geburt nicht immer ganz eindeutig sei. Bis vor kurzem hätte man dann bei Säuglingen meist angleichende Operationen durchgeführt. Davon sei man nun aber abgekommen. Das BZgA widmet sich neben dieser Intersexualität dann auch der Transsexualität, also dem Phänomen, dass sich Menschen mit ihrem biologisch eindeutig zuordenbaren Geschlecht nicht identifizieren können. Auf neutrale Weise klärt das BZgA darüber auf, dass man in einem solchen Falle die Möglichkeit habe, seinen Namen zu ändern und über eine Hormontherapie und Geschlechtsumwandlungsoperationen sukzessive sein biologisches Geschlecht dem gefühlten Geschlecht anzupassen.
Der Stil der Broschüre ist sachlich, unaufgeregt und relativ neutral. Wünschenswert wäre es jedoch gewesen, wenn die Broschüre auch eine gewisse Größenverortung der besprochenen Abweichungen ermöglichen würde, meint Mag. Johannes Reinprecht, Direktor des Instituts für Ehe und Familie (IEF). Als Leser gewinne man den Eindruck, dass hier Intersexualität und Transsexualität gegenüber biologischer Geschlechtsidentität drei Optionen nebeneinander dargestellt werden, die zahlenmäßig in etwa gleich häufig vorkommen, obwohl es sich bei den ersten beiden Fällen um zahlenmäßig nur selten auftretende Phänomene handelt. Auch wenn man damit der Stigmatisierung intersexueller bzw transsexuell empfindender Menschen entgegenwirken will, sollte man nicht außer Acht lassen, dass es dadurch auch zu einem zu sorglosen Umgang mit der medizinischen Behandlung eventuell bloß vermeintlicher Fälle kommen könne, wie auch der Präsident des American College of Pediatricians, Dr. Joseph Zanga, warnt. Lesen Sie dazu auch, warum die WHO Genderdysphorie nicht mehr zu den psychischen Krankheiten zählen will.