DE / Erziehung: Neues Onlineportal zur Vorbeugung von Übergewicht bei Kinder

IEF, 16.7.2019 – Ein neues Onlineangebot der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert Familien und Fachkräfte, wie sie Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen vorbeugen können. Die Internetseite http://www.uebergewicht-vorbeugen.de gibt Empfehlungen zum Bewegungs-, Ess- und Trinkverhalten, zur Entspannung sowie zur Nutzung von Online-Medien. Darüber hinaus erfahren Familien, wo sie bei bereits bestehendem Übergewicht Hilfe für ihre Kinder und Jugendlichen finden können.

Massives Problem

Laut einer Pressemitteilung sind in Deutschland rund zwei Millionen Kinder und Jugendliche übergewichtig – mit potenziell fatalen gesundheitlichen Folgen. So leiden übergewichtige Kinder im Vergleich zu gleichaltrigen normalgewichtigen Kindern etwa häufiger an orthopädischen Störungen, an Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder sogar Diabetes mellitus Typ 2. Umso eher komme der Prävention von Übergewicht bei Heranwachsenden besondere Bedeutung zu, meint etwa Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. Das deutsche Onlineportal bietet nicht nur Eltern, sondern auch Fachkräften unterstützende Informationen; u.a. eine Sammlung von Bewegungsübungen, anschaulichen Infografiken und kurzen Themenblättern. Zudem gibt es ein eigenes Online-Tool, den sogenannten Methodenfinder, der passende Übungen, zum Beispiel zu Bewegung oder Entspannung, auszuwählen hilft.

Auch für Österreich relevant

Das Portal kann auch für Österreich interessant sein. Denn auch hierzulande gelten laut einer Studie der WHO 21 bis 30 Prozent der Schulkinder als übergewichtig oder adipös, wobei diese Zahlen im Steigen begriffen seien, kommentierte etwa Daniel Weghuber, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde und Vorstandsmitglied der Österreichischen Adipositasgesellschaft anlässlich der vor zwei Jahren vorgestellten Studie. Ähnlich wie Weghuber fordern Ärztekammer und Ernährungsexperten wiederholter Weise von der Politik die Umsetzung wirksamer Präventions- und Behandlungsmodelle von Übergewicht.  So etwa Johannes Steinhart, Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Österreichische Ärztekammer anlässlich des 25. European Congress on Obesity, der vergangenes Jahr in Wien stattfand.  Aber auch Kurt Widhalm, Kinderarzt und Präsident des Österreichischen Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin, der ausführt: „In einer untersuchten Wiener Volksschule liegt die Häufigkeit von Übergewicht bzw. Adipositas bei 40 Prozent. Diese Kinder haben ein erhöhtes Risiko zum Beispiel für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Gelenksschäden. Außerdem ist Übergewicht assoziiert mit geringem Selbstwertgefühl, sozialer Ausgrenzung und psychischen Erkrankungen wie Angstzuständen und Depressionen“. (ER)

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