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DE / Familie: Weniger kinderreiche Familien Grund für Geburtenrückgang

IEF, 24.01.2017 – Nicht ein Mehr an kinderlosen Erwachsenen, sondern vielmehr ein weniger an kinderreichen Familien sei der Grund für den Rückgang der Geburtenrate in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu diesem Schluss kommen die Demografen Martin Bujard und Harun Sulak vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden in einer Studie, über die sie in der Zeitschrift „Demografische Forschung aus Erster Hand“ des Rostocker Max-Planck-Instituts berichten.

Der Rückgang der Geburtenrate in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei demnach mehr als bisher angenommen auf die abnehmende Zahl kinderreicher Familien zurückzuführen. Sie sei für mehr als zwei Drittel des Rückgangs verantwortlich, während die Kinderlosigkeit nur für 26 Prozent ursächlich sei, so die Demografen.

Für Dr. Stephanie Merckens, Referentin für Biopolitik am Institut für Ehe und Familie (IEF), kommt dieses Ergebnis nicht unerwartet. Umso mehr unterstreicht sie die Empfehlungen der Autoren, in der Familienpolitik den Phänomenen „Kinderlosigkeit“ und „Kinderreichtum“ getrennte Aufmerksamkeit zu widmen. Insbesondere im Hinblick auf die Anzahl der Kinder könnte von öffentlicher Hand an mehreren Hebeln angesetzt werden, um Familien Mut und Energie für mehr Kinder zu geben. Mehr Kinder würden nicht nur vordergründig die Bevölkerungszahl heben und damit zur Erfüllung des Generationenvertrages beitragen. Auch die sozialisierende Erfahrung von Geschwistern dürfe nicht unterschätzt werden, die insbesondere in Pflege- und Krisensituationen zudem oftmals erleichternd zum Tragen kommen kann, so Merckens.

Weiterführender Link:
http://www.demografische-forschung.org/archiv/defo1604.pdf

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