AT / Lebenshilfe: Coronakrise hat bewiesenermaßen negative Folgen für Psyche
IEF, 02.02.2021 – Eine Studie belegt Verschlechterungen der psychischen Gesundheit seit Beginn der Coronakrise in Österreich.
Die sich immer länger ziehende Krise aufgrund des Coronavirus und die damit verbundenen Einschnitte in das tägliche Leben haben immer deutlichere Folgen auf die psychische Gesundheit der Bevölkerung in Österreich. Besonders betroffen sind jüngere Menschen, aber eine signifikante Verschlechterung lässt sich quer durch alle Altersgruppen feststellen.
Studie der Donau-Universität Krems liefert erschreckende Zahlen
Eine Studie des Departments für Psychotherapie und Biopsychosoziale Gesundheit an der Donau-Universität Krems, das sich seit Beginn der Krise mit den Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der österreichischen Bevölkerung befasst, gemeinsam mit Dr. Peter Stippl, dem Präsidenten des Österreichischen Berufsverbands für Psychotherapie, liefert nun aktuelle Zahlen, die die Entwicklung der psychischen Belastung bis zum aktuellen dritten Lockdown belegen.
Aus den Untersuchungen geht hervor, dass mittlerweile ein Viertel der Bevölkerung an depressiven Symptomen leidet. Darüber hinaus leiden 23 Prozent an Angstsymptomen und 18 Prozent an Schlafstörungen. Besonders bedenklich ist hierbei die Verfassung in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen. Hier stieg die Anzahl der Personen mit depressiven Symptomen von ca. 30 Prozent während des ersten Lockdowns auf über 50 Prozent aktuell. Auch die Lebensqualität ist in allen Altersgruppen mit Ausnahme der Menschen über 60 Jahren stark gesunken.
Es ließ sich auch nachweisen, dass Menschen, die in einer Beziehung leben, weniger stark von depressiven Symptomen betroffen sind als Alleinstehende. Gleiches gilt für erwerbstätige Menschen im Vergleich zu Arbeitslosen, sowie für Menschen, die regelmäßig Sport treiben, im Vergleich zu jenen, die nicht häufig aktiv sind.
Zunehmende Berichterstattung über die psychische Gesundheit
Dass die psychischen Folgen der Pandemie schwerer ins Gewicht zu fallen beginnen, wird auch an einer gesteigerten medialen Aufmerksamkeit für das Thema bemerkbar. So berichtete die Presse am Anfang des Jahres über eine internationale Studie unter Mitwirkung der Medizinischen Universität Innsbruck. Auch hier zeigte sich eine Zunahme der psychischen Belastung. Besonders erschreckend war die Erkenntnis, dass jeder Zehnte psychisch „am Ende“ sei.
Auch der Standard beschäftigt sich vermehrt mit dem Thema und analysierte unter anderem in einem Artikel die Folgen eines Jahres im Homeoffice auf die Psyche und gab in einem weiteren Artikel Tipps und Hinweise für Führungskräfte und Mitarbeiter, die im Homeoffice tätig sind.
Hilfe bei der Ehe-, Familien- und Lebensberatung des Instituts für Ehe und Familie
Mit Beginn der Krise hat daher auch das Institut für Ehe und Familie (IEF) sein Beratungsangebot verstärkt auf Web- und Telefonberatung umgestellt. Unter der eigens eingerichteten Seite IEF-Coronahilfe findet man konkrete Tipps zu verschiedenen konkreten Problemlagen. Persönliche, anonyme und kostenlose Beratung ist telefonisch oder online möglich. Zu den Kontaktmöglichkeiten mit unserem Beraterteam gelangen Sie hier. (MM)