CA / Pro-Life: Kirchen müssen Abtreibung befürworten oder auf staatliche Subventionen verzichten
IEF, 11.4.2018 – Wie das Institut für Ehe und Familie (IEF) bereits zuvor berichtete, sahen sich unter anderem die Kirchen in Kanada der Situation ausgesetzt, sich aktiv für Abtreibung aussprechen zu müssen, wenn sie weiterhin finanzielle Unterstützung für das in Kanada beliebte Ferienjobprogramm erhalten wollten. Auch erneuter Einspruch seitens Politiker verschiedener Parteien gegen die neue Regelung brachte keinen Erfolg.
Neue Forderung an Ferienjobanbieter
Wie die National Post berichtet, wurde die neue Regelung, nach der „sowohl die Tätigkeit selbst, als auch der Grundauftrag der jeweiligen Organisation die jedem Menschen zustehenden Rechte (…) der Canadian Charter of Rights and Freedom“ entsprechen müssten, auch nach erneutem Protest nicht zurückgezogen oder verändert. Die Charta aber verlangt unter anderem auch die Bejahung „des Rechtes von Frauen auf den Zugang zu sicheren und legalen Abtreibung“. Die Folge: Organisationen, die sich dieser Position nicht anschließen wollen, werden fortan nicht mehr finanziell bei dem in Kanada sehr beliebten „Canadian Summer Jobs“-Programm unterstützt, wodurch vermutlich viele Fortbildungs- und Beschäftigungsangebote verschiedener Non-Profit-Organisationen und der Kirche nicht mehr stattfinden können.
Einspruch der Kirche und der Opposition
Nach Einspruch durch die kanadischen Bischöfe kam es auf Initiative von Politikern verschiedener Parteien zu einem Antrag, die Vorgaben erneut zu bearbeiten. Dabei stimmten nicht nur Mitglieder der Konservativen Partei für den von ihnen eingebrachten Antrag, sondern auch Mitglieder der Grünen und der Neuen Demokratischen Partei. Die Demokratische Partei ist zurzeit Teil der Regierung, womit die Abgeordneten gegen ihre Fraktion stimmten. Anlass war eine von vielen besorgten Institutionen unterzeichnete Petition, die das Parlament dazu aufrief, die aus ihrer Sicht diskriminierende Bedingung für die Förderung der Sommerjobs zurück zu ziehen. In der darauf folgenden Debatte wurde von Befürwortern des Antrags immer wieder auf das Recht auf freie Meinungsäußerung und die vielen sozialen Dienste hingewiesen, die beispielsweise von der Kirche im Rahmen des Summer Jobs Programms durchgeführt wurden und welche nun entfallen würden.
In der Abstimmung wurde der Antrag schließlich jedoch mit 207 zu 93 Stimmen abgelehnt. Die Liberale Partei sowie die Neue Demokratische Partei besitzen zurzeit eine deutliche Mehrheit im kanadischen Parlament.