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AT / Familie: Bonelli betont, wie wichtig Väter in der Erziehung sind

IEF, 30.10.2018 – Im Rahmen der Initiative „Vater sein – Verpass nicht die Rolle deines Lebens“ fand am 23. Oktober eine vom Katholischen Familienverband organisierte Podiumsdiskussion statt, an der unter anderem auch der Psychiater Raphael Bonelli teilnahm.

Am Dienstag, den 23. Oktober, gaben zunächst der Männerforscher und Psychotherapeut Erich Lehner und der Psychiater und Psychotherapeut Raphael Bonelli Statements zu Vaterschaft und der wichtigen Rolle, die Väter für ihre Kinder haben, ab. Anschließend diskutierten fünf Vater über ihre Rolle als Männer im Leben ihrer Kinder. Bonelli betonte besonders den Unterschied zwischen Mann und Frau und die gegenseitige Ergänzung, die die Partner einander in der Erziehung sein könnten: „Erst zwei Blickwinkel der Eltern sehen dreidimensional. Von diesen unterschiedlichen Blickwinkeln profitiert das Kind.” Die Zusammenfassung der drei Dimensionen der Väterlichkeit – Stärke, emotionale Stabilität und Sachlichkeit – sei die Stärke, so Bonelli, der erst vor kurzem ein Buch mit dem Titel „Frauen brauchen Männer (und umgekehrt): Couchgeschichten eines Wiener Psychiaters“ veröffentlichte. Dabei betonte er, dass keines der beiden Geschlechter besser als das andere oder überlegen sei, sondern eine Unterschiedlichkeit vorliege, die das Potenzial für eine wunderschöne gegenseitige Ergänzung habe. Dies gelte in allen Lebensbereichen, der Mann werde ja schließlich auch erst mit der Hilfe der Frau zum Vater und umgekehrt, so Bonelli.

Anders positionierte sich der Männerforscher Lehner und sprach von der Gleichheit von Mann und Frau: “Männer können es genauso gut wie Frauen”, meinte Lehner. Sein Beitrag trug den Titel “Wie viel Mütterlichkeit braucht ein Vater”. Eine Ergänzung im Sinne der Unterschiedlichkeit von Mann und Frau als Vater und Mutter ist für Lehner nicht bedeutsam. Genauso gut könnten auch zwei Frauen oder zwei Männer ein Kind großziehen.

In der darauffolgenden Podiumsdiskussion wurde unter anderem auf das Thema Großväter eingegangen: “Man bleibt auch als Großvater selbstverständlich Vater. Unserem Enkel können wir uns aber mit einer ganz anderen Präsenz widmen als wir es als Eltern konnten. Das finde ich grandios und das machen wir sehr gerne.”, so Psychotherapeut, zweifacher Vater und Großvater Rolf Sauer.

Lehner betonte im Rahmen der Diskussion, dass er es bedenklich finde, weibliche und männliche Zuschreibungen zu machen. Darauf entgegnete Bonelli, dass genau das das Problem der Sozialwissenschaften und der Genderstudies sei, nämlich dass persönliche Befindlichkeiten Einfluss auf Forschung und Wissenschaft nähmen. Dabei seien Ergebnisse, beispielsweise in den Neurowissenschaften, gerade zu unterschiedlich verteilten Eigenschaften bei Männern und Frauen recht eindeutig.

Wie das Institut für Ehe und Familie (IEF) berichtete, hatte der Katholische Familienverband im Mai diesen Jahres die Kampagne „Vater sein – Verpass nicht die Rolle deines Lebens“ gestartet und möchte damit ein Zeichen für eine größere Väterbeteiligung in der Erziehung setzen und Männer dazu ermutigen, ihre Vaterrolle aktiv zu leben und ernst zu nehmen.

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