Marsch fürs Leben
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AT / Pro-Life: Bischof bekräftigt Verbot von Sterbehilfe bei „Marsch fürs Leben“

IEF, 28.10.2020 – Das Recht auf Leben eines jeden Menschen vom Anfang bis zum natürlichen Ende ließ dieses Jahr wieder viele Menschen in Wien auf die Straße gehen.

Trotz der anhaltenden Coronakrise und der verschärften Bestimmungen zählten die Veranstalter dieses Jahr rund 2.000 Teilnehmer am Marsch fürs Leben (APA). Den Auftakt des diesjährigen Marsches machte der emeritierte St. Pöltner Bischof Klaus Küng mit einem Gottesdienst in der Karlskirche, wie Kathpress berichtete.

„Ein Stück weit inhumaner“

In seiner Predigt thematisierte Küng vor allem das sich nähernde Urteil des Verfassungsgerichtshofes zum Thema „Sterbehilfe“. „Unabhängig davon, ob jemand an Gott glaubt oder nicht, betrifft die Auffassung, dass das menschliche Leben ein unantastbares Gut ist, das Wesen des Menschen und der menschlichen Gesellschaft“. Es gebe daher keinen Grund, die gesetzlichen Verbote der Tötung auf Verlangen und der Beihilfe zum Selbstmord aufzuheben. Außerdem gelte es, warnende Stimmen aus Ländern mit einer sehr liberalen Gesetzgebung wie Holland, Belgien oder der Schweiz, nicht zu überhören, mahnte Küng. Weiters betonte der Bischof, dass die Gesellschaft in Folge einer Gesetzesänderung Gefahr laufen würde, „ein Stück weit inhumaner zu werden“ und Entwicklungen Vorschub zu leisten, „die für das Menschsein zur echten Bedrohung werden können“. Küng betonte auch, dass wir über unser Leben oder das Leben anderer nicht willkürlich verfügen könnten und dürften. Das Gebot „Du sollst nicht töten“ umfasse sowohl die Kinder im Mutterleib als auch alte oder kranke Menschen und „solche, die lebensmüde sind“, so der Bischof.

Ein Weg des sicheren Erfolgs 

Küng war bis zu seiner Emeritierung in der Österreichischen Bischofskonferenz für die Bereiche Ehe, Familie und auch Lebensschutz zuständig. In seiner Predigt fand der Bischof sowohl unterstützende Worte für die Bürgerinitiative #Fairändern, als auch für die Forderung der „Aktion Leben“, ein Verbot der Leihmutterschaft zu bewirken. Jede echte Pro-Life-Bewegung ist zugleich eine Bewegung „pro family“, betonte Küng. In diesen Zeiten seien die Förderung der Familie auf Grundlage der Ehe zwischen Mann und Frau und die Förderung von Kindern „fundamental“ und würden gleichzeitig zu den größten Herausforderungen zählen. „Ohne Beachtung dieses zentralen Aspektes des menschlichen Lebens werden auch der Wohlstand, die Identität Europas und der soziale Frieden in den einzelnen Nationen nicht halten“, kritisierte Küng. Vielmehr sei jeder, der nun für das Leben eintrete, immer auf einem Weg zum Erfolg, so der emeritierte Bischof zuversichtlich.

Marsch mit Prominenz und Gegendemonstration

Zu den Teilnehmern des Marsches gehörten dieses Jahr auch der österreichische Jugendbischof Stephan Turnovszky und ÖVP-Nationalratsabgeordnete Gudrun Kugler sowie die neu gewählten Wiener Gemeinderäte Suha Dejmek und Jan Ledochowski. Beginnend am Karlsplatz führte der Demonstrationszug teils über die Wiener Ringstraße zum Heldenplatz und wieder zurück. Auch dieses Jahr fehlte es nicht an Gegendemonstranten, die für ein großes Polizeiaufgebot sorgten. Aufgrund von Blockaden der Gegendemonstranten musste der Marsch mehrfach von seiner eigentlichen Route abweichen. Das hinderte die Teilnehmer des Marsches nicht daran, ihrem Anliegen eine Stimme zu geben. Ganz unter dem Motto „Liebe sie beide!“ wurde eine Verbesserung der Rahmenbedingungen zum Schutz von Frauen und deren Kindern vor der Geburt, wie etwa Beratungs- und Unterstützungsangebote, und eine dreitägige Bedenkzeit vor Abtreibungen gefordert. Der nächste Marsch fürs Leben wird am 16. Oktober 2021 stattfinden. (TS)

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