Fötales Gewebe
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US / Abtreibung: Biden-Regierung entscheidet erneut gegen Pro-Life

IEF, 26.04.2021 – Künftig ist die Verwendung von fötalem Gewebe zu Forschungszwecken ohne Genehmigung eines Ethikrates wieder erlaubt.

Demokraten kippen erneut eine Pro-Life Vorschrift

Wie BioEdge berichtet, genehmigte US-Gesundheitsminister Xavier Becerra (Dem) Mitte April die Verwendung menschlichen fötalen Gewebes für die medizinische Forschung und machte so eine unter der Trump-Regierung im Juni 2019 verabschiedete Regelung rückgängig. Für die staatlich finanzierte Forschung an Universitäten ist fortan keine spezielle ethische Genehmigung mehr erforderlich, wenn Wissenschaftler für Forschungszwecke fötales Gewebe aus Abtreibungen verwenden.

ASRM: Wissenschaftliche Fortschritte nicht politisieren

 Erwartungsgemäß erfreut über den Vorstoß des Demokraten Becerra, zeigte sich die Amerikanische Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (ASRM). Man begrüße die Entscheidung des National Institutes of Health (NIH), staatlich finanzierten Forschern weiterhin zu erlauben, mit Geweben und Zelllinien zu arbeiten, die ursprünglich aus fetalem Gewebe stammen. „Wie wir bei der Entwicklung der COVID-19-Impfstoffe und -Therapeutika gesehen haben, ist die Bedeutung dieser Materialien als Forschungswerkzeuge weitreichend und wesentlich.“ „Ideologisch getriebenen Politikern“ dürfe es nicht erlaubt sein, aus einer Laune heraus in dieses System einzugreifen. Aus Sicht der ASRM gäbe es „die unglückliche Tendenz, wissenschaftliche Fortschritte zu politisieren, wenn sie in irgendeiner Weise die Reproduktion berühren“.

Lebensschützer: Kritik des Ethik-Beirats blieb ungehört

 Beim Charlotte Lozier Institute, einem Pro-Life-Think-Tank, zeigt man sich besorgt, dass Becerra die Schleusen dafür öffnen könnte, dass der Staat den Handel mit Körperteilen von Babys mit Steuergeldern ermöglicht und zudem finanziert. Seine Handlungen seien rücksichtslos, gefährlich und schädlich für das unschuldige ungeborene Leben. In einem Kommentar zum Regierungsvorschlag hatten David Prentice und Tara Sander Lee vom Charlotte Lozier Institut erfolglos versucht auf, die Gefahr der Novelle hinzuweisen. In der effektiven Praxis würden positive Anreize dafür ermöglicht, den Zeitpunkt und das Verfahren der Abtreibung zu verändern und die Gesundheit der Frau zu riskieren, um eine effizientere Gewinnung von Organen und Gewebe zu ermöglichen, die von besserer „Qualität“ und besser für die Forschung geeignet sind. Auch bei der Information zur Einwilligung in die Verwendung des Embryos nach erfolgter Abtreibung sei es zu Missbrauch gekommen. Der 2019 eingerichtete Ethik-Beirat habe wiederholt Kritik an der Praxis der Gewinnung und des Umgangs mit fötalem Gewebe zu Forschungszwecken geäußert, Reformen seien nicht erfolgt.

Verbotenen Organhandel und die Anpassung von Abtreibungsmethoden an die Vorgaben der Forschungsinstitute brachten seinerzeit auch die Enthüllungen des Center for Medical Progress (CMP) zu Tage, die schließlich die Streichung der staatlichen Mittel für Planned Parenthood (PP) zur Folge hatten (das IEF hat berichtet). (KL)

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