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AU / Reproduktionsmedizin: Asthma-Medikamente haben negativen Effekt auf Fruchtbarkeit

IEF, 25.4.2018 – Laut den Ergebnissen einer neuen Studie haben vor allem auf kurzfristigen Gebrauch ausgelegte Asthma-Medikamente (Beta Antagonisten) nachweislich negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit von Frauen.

Die Studie unter der Leitung von Dr. Luke Grzeskowiak untersuchte Daten der internationalen SCOPE-Studie, an der mehr als 5600 Frauen teilnahmen, welche alle im Frühstadium ihrer ersten Schwangerschaft waren. 10% der Frauen gaben an, selbst an Asthma zu leiden.

Wie Asthma-Medikamente sich auf die Fruchtbarkeit auswirken

Die Forscher befragten diese Frauen daraufhin nach der Art ihrer Asthma-Therapie und stellten Unterschiede fest, inwiefern sich die verschiedenen Medikamente auf die Fruchtbarkeit der Frauen auswirkten. Bei Frauen, die ihre Asthmabeschwerden mit langsam wirkenden und für längere und regelmäßige Einnahme gedachten sogenannten Beta Antagonisten oder auch inhalative Corticosteroide zu Vorbeugung der Symptome einnahmen, wurden keine Unterschiede zu gesunden Frauen festgestellt. Im Gegenteil: Die Medikamente schienen die Fruchtbarkeit sogar zu unterstützen und die Zeit zu verkürzen, die Frauen mit Asthma brauchten, um schwanger zu werden, heißt es in der Presseerklärung der Universität von Adelaide.

Frauen jedoch, die in der Asthma-Behandlung auf Medikamente zurückgriffen, die bei kurzfristigen bzw. akuten Asthmaanfällen verschrieben werden (sogenannte Beta-Agonisten) bräuchten durchschnittlich 20% mehr Zeit, um schwanger zu werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass bis zur Schwangerschaft mehr als ein Jahr verstrich, sei um 30% höher als bei den Vergleichsgruppen, so die Ergebnisse der Studie.

Gründe sind noch unklar

Die Gründe, wie und warum sich die Medikamente auf die Fruchtbarkeit auswirkten, seien noch unklar, so Studienleiter Grzeskowiak. Es lasse sich lediglich vermuten, dass im ersten Fall vor allem die Corticosteroide, die auch darauf ausgelegt seien, Entzündungsprozesse im gesamten Körper zu bekämpfen, positiv auf entsprechende Beeinträchtigungen bspw. der Gebärmutter auswirken könnten. Bei den Forschungsarbeiten soll ua. daher der Fokus auf diese Zusammenhänge gelegt werden.

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