AT / Pro-Life: YoungMum – Hilfe für junge Mütter
IEF, 05.04.2023 – Das St. Josef Krankenhaus in Wien unterstützt mit seinem Programm „YoungMum“ schwangere Teenager.
„Pro Jahr werden in Österreich rund 1.700 Babys von Teenager-Müttern auf die Welt gebracht, allein in Wien sind es rund 500. Allen familiären und gesellschaftlichen Widerständen zum Trotz sagen die jungen Mütter ‚Ja‘ zum Leben mit ihrem Baby. Unser Team von YoungMum lässt die jungen Frauen in dieser für sie so schwierigen Zeit nicht allein“, heißt es auf der Webseite von YoungMum. Die Einrichtung des St. Josef Krankenhauses im 13. Wiener Gemeindebezirk betreut seit 20 Jahren unbürokratisch und unentgeltlich Mädchen unter 20 Jahren von der Schwangerschaft bis zum ersten Geburtstag ihrer Babys und das mit großem Erfolg. Bereits mehr als 2.000 Teenager konnten bisher begleitet werden und YoungMum wurde mit dem Gesundheitspreis der Stadt Wien ausgezeichnet.
Betreuung in der Schwangerschaft und über die Geburt hinaus
In einem Folder weist YoungMum auf seine umfassenden Angebote hin. Darunter befinden sich Betreuung und Beratung während der Schwangerschaft sowie Geburtsvorbereitung und Tipps für das Leben mit einem Neugeborenen. Klaudia Awad-Logar ist Hebamme und Teil des YoungMum-Teams. Sie bereitet die jungen Mütter auf die Geburt vor, spricht mit ihnen über die Veränderung des Körpers während der Schwangerschaft, aber auch über die Wichtigkeit eines gesunden Lebensstils der Schwangeren. „Wenn mir zum Beispiel ein Mädchen erzählt, dass es nur Wurstsemmeln isst oder nur Cola und Eistee trinkt, dann haken wir da ein und sprechen – sehr behutsam – über gesunde Ernährung. Viele Mädchen nehmen das gut an und erzählen mir beim nächsten Termin, was sie neu ausprobiert haben“, erzählt die Hebamme von ihren Erfahrungen. Im Zuge der Geburtsvorbereitung helfe es den Mädchen sehr, vorab einen Kreissaal zu besichtigen und einfach mehr über eine Geburt zu erfahren, so Awad-Logar.
Umfassende Betreuung verhindert Schwangerschaftskomplikationen
„Viele Mädchen, die zu uns kommen, erhalten kaum Unterstützung von daheim, oft fehlt auch die nötige medizinische Betreuung“, so Awad-Logar. Das sei durchaus problematisch. Die meisten Mädchen wüssten etwa nicht, dass Frühgeburten oft durch Infektionen hervorgerufen werden, und was Anzeichen solcher Infektionen seien oder sie wüssten nicht, wie mit Beschwerden wie Ausfluss, Juckreiz, Unwohlsein und unklaren Bauchschmerzen umzugehen sei, so Stefan Zawodsky, Ärztlicher Leiter bei YoungMum. Jedenfalls hätte sich gezeigt: „Werden die Teenager umfassend betreut, gibt es weniger Schwangerschaftskomplikationen, weniger Frühgeburten und seltener die Notwendigkeit für einen Kaiserschnitt“, so Zawodsky.
Rechts- und Sozialberatung für Fragen des täglichen Lebens
Neben den bereits erwähnten Leistungen bietet YoungMum auch Gespräche mit einer Klinischen Psychologin an, bei denen herausgefunden werden soll, ob die Mädchen Bedarf an weiterer psychologischer Unterstützung haben. Auch ein Rechtsberater und eine Sozialberaterin sollen bei praktischen Fragen wie Wohnmöglichkeiten mit dem Kind, weitere Schul- oder Berufsausbildung und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten weiterhelfen. YoungMum arbeitet zudem eng mit dem Jugendamt zusammen, um die beste Lösung für Mutter und Kind zu finden.
Benefizabend zur Spendensammlung
Um ihre Arbeit weiterhin so fortzusetzen, ist YoungMum auf Spenden angewiesen. Neben Privatspenden seien auch die Unterstützung von Großspendern hilfreich, so Zawodsky. Am 3. Mai 2023 findet außerdem ein Benefizabend im Wiener Metropol statt, wo etliche Künstler kostenlos auftreten werden, um YoungMum zu unterstützen. (TS)