Fehlgeburten
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AT / Pro-Life: Mehr Unterstützung für Frauen nach Fehlgeburten gefordert

IEF, 20.02.2023 – Fünf Abgeordnete fordern, Fehlgeburten ernst zu nehmen und den Betroffenen die notwendige Betreuung zukommen zu lassen.

Dass Fehlgeburten keine Seltenheit sind, ist mittlerweile bekannt. Etwa jede dritte Frau erleidet in ihrem Leben eine Fehlgeburt. Dennoch sind Fehlgeburten noch bei vielen Frauen tabu und vor allem mit Scham- und Schuldgefühlen behaftet. Auch rechtlich gesehen gibt es bei diesem Thema viel Handlungsbedarf. So wird in Österreich etwa zwischen Tot- und Fehlgeburten unterschieden. Von einer Totgeburt spricht man, wenn das Kind tot geboren wird oder während der Geburt verstirbt und ein Gewicht von 500 Gramm oder mehr hat. Erleidet eine Frau eine Totgeburt, hat sie Anspruch auf Mutterschutz, kassenfinanzierte Hebammenbetreuung und einen Bestattungskostenbeitrag. Anders ist das bei Fehlgeburten, bei denen das tot geborene Kind weniger als 500 Gramm wiegt. Hier hat die betroffene Frau keinerlei Ansprüche. Zu Unrecht, finden der Nationalratsabgeordnete Philip Kucher von der SPÖ und vier andere SPÖ-Abgeordnete, da Fehlgeburten aufgrund der physischen und psychischen Belastung mit Totgeburten zu vergleichen seien. In einem Entschließungsantrag vom 1. Februar 2023 fordern die Abgeordneten auf, die physischen und psychischen Aspekte einer Fehlgeburt ernst zu nehmen und den Betroffenen die notwendige Betreuung und Zeit zur Erholung zukommen zu lassen, um schwerwiegende Krankheitsbilder wie Depressionen, Angststörungen, Suchtabhängigkeit oder sogar Krebserkrankungen zu vermeiden. Insbesondere fordern die Abgeordneten den Gesundheitsminister auf, einen Maßnahmenkatalog zur Unterstützung von Frauen mit Fehlgeburten zu entwickeln, der besonders auf die Themen Mutterschutz, kassenfinanzierte Hebammenbetreuung, psychologische Betreuung und Bestattungskostenbeiträge Bezug nimmt. Der Entschließungsantrag wurde dem Gesundheitsausschuss zugewiesen und wird dort nun behandelt.

Auch das Institut für Ehe und Familie (IEF) möchte Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten haben, unterstützen. Einfühlsame Beratung und empathische Gesprächsmöglichkeiten tragen häufig dafür Sorge, dass sich die Mutter in ihrer Situation nicht alleine fühlt. Der IEF- Beratungsdienst bietet hier professionelle und kostenfreie Krisenberatung in methodisch geführten, persönlichen Gesprächen. Sie erreichen uns unter dem IEF-Krisentelefon 01/34 84 777, mittels Videotelefonie sowie per E-Mail unter beratung@ief.at oder finden mittels moderner Onlineberatungs-Tools http://www.ief.at/onlineberatung kostenfreie Soforthilfe. (TS)

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