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AT / Pastoral: „Pilgerschaft der Hoffnung“ mit Familien!

IEF, 11.10.2024 – Familienkommission tagte zum Thema „Hoffnungspotenzial Familie“ in Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2025

„Proaktives Zugehen“ – „Player“ im Bereich der Ehe- und Familienpastoral kommen zusammen

Angesichts der gesellschaftlich schärfer werdenden Abgrenzungen voneinander gehe es um ein proaktives Zugehen aufeinander, so „Familienbischof“ Hermann Glettler bei der Eröffnung der Herbstsitzung der Familienkommission in Wien. Nicht zuletzt ermutige die aktuelle Weltsynode in Rom dazu. Nur das Interesse füreinander und ein echtes Zuhören können helfen, die Angst voreinander abzulegen und einander mit aller Unterschiedlichkeit als Bereicherung wahrzunehmen. Das sei auch für die Vielfalt der Player im Bereich der Ehe- und Familienpastoral notwendig, wie sie in der Familienkommission dreimal im Jahr zusammenkommen. Nicht zuletzt sei es auch in den Familien nötig, einander zuzuhören und auch Altlasten aufzuarbeiten, um Dinge nicht ewig mitzuschleppen, die ein freies Miteinander belasten.

Vorbereitungen auf das Heilige Jahr 2025

Das Schwerpunktthema der Sitzung war die Vorbereitung auf das „Heiligen Jahr 2025“ das Papst Franziskus mit dem zukunftsweisenden Titel „Pilgerschaft der Hoffnung“ angekündigt hat. Zwei fundierte Statements führten in die Thematik ein, die in anschließenden Arbeitsgruppen vertieft wurde. Ziel der Überlegungen war es, das kommende Heilige Jahr für alle Familien, wie auch immer sie kirchlich engagiert sind oder nicht, als ein ermutigendes Jahr erlebbar zu machen. Und in den Pfarren geht es darum, die Familienfreundlichkeit zu stärken.

Markus Mucha, langjähriger Mitarbeiter der Diözese St. Pölten und ab Herbst neu im Team des Instituts für Ehe und Familie (IEF), referierte zur Frage, was Familien heute Hoffnung gebe. Hoffnung gebe Familien, wenn sie Verständnis für und Rücksichtnahme auf ihre herausfordernden Situationen bekämen. Weiters gebe es eine große Sehnsucht nach Segen, dem wohlwollenden Zuspruch, dass Gott sie liebe – von Segnungen für Schwangere über Segnungen von Kindern ein Jahr nach der Taufe bis hin zu Schultaschensegnungen. Nicht zuletzt gebe es Familien auch Hoffnung, wenn sie sich mit Menschen in einer ähnlichen Situation austauschen könnten.

Die Wiener Paartherapeutin Susanne Pointner, die als Gastreferentin eingeladen war, ging in ihren Ausführungen der Frage nach „Worauf hoffen?“ und beleuchtete dabei vier verschiedene Dimensionen. „Sein können“ habe mit Verständnis für den anderen und mit Wahrnehmen und Anerkennen zu tun. Um das „Leben zu mögen“ brauche es Orte der Zuwendung; Segen als Zuwendung durch Gott sei solch ein Erfahrungsort. „So Sein dürfen“ gebe Freiheit, die wiederum Verantwortung mit sich bringe; in einer Spiritualität des Personseins entstehe Charisma. Schließlich münde dies in die Dimension des „Sinnvolles Wollens“, die untrennbar mit Glauben, Hingabe und letztlich Erfüllung verbunden sei.

Zusätzlich zum Schwerpunktthema präsentierte der Präsident des Katholischen Familienverbands (KFÖ), Peter Mender, ein neues Projekt der konkreten pastoralen Zusammenarbeit. Er betonte die Notwendigkeit innovativer Unterstützungsangebote für junge Familien, besonders für jene, die gerade eine Taufe als positive Kirchenerfahrung gemacht haben. Die vom Familienverband geplante „Initiative für Tauffamilien“ setzt sich in Zusammenarbeit mit den diözesanen Verantwortlichen für die Familienpastoral das Ziel, mit einer Förderung der Glaubenspraxis letztlich auch eine längerfristige Verbundenheit von Familien mit der Kirche zu erreichen. In diesem Sinne sind Gespräche und erste Umsetzungsschritte in den einzelnen Diözesen geplant. (JR)

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