Wunderwerk Frau
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AT / Gender: „Wunderwerk Frau“ – neues Buch von Prof. DDr. Johannes Huber

IEF, 16.11.2022 – In seinem neuesten Buch versucht sich Huber „dem vielstimmig beschworenen ‚Wunderwerk Frau‘ wertfrei und objektiv anzunähern, nämlich aus medizinisch-biologischer Sicht“.

Der Wiener Gynäkologe, Endokrinologe und Theologe Johannes Huber ist auch bekannt als „Hormon-Papst“. Er war unter anderem Sekretär von Kardinal König, habilitierte sich dann, leitete die klinische Abteilung für Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Universität Wien und hatte fünf Jahre den Vorsitz der Bioethikkommission des Bundeskanzleramtes inne. Der heute 78-Jährige schrieb in den letzten zwei Jahrzehnten einige Bücher, mit denen er Bestsellererfolge feierte. Sein aktuelles Buch trägt den Titel „Wunderwerk Frau“. Darin unternimmt Huber den Versuch, „sich dem vielstimmig beschworenen ‚Wunderwerk Frau‘ wertfrei und objektiv anzunähern, nämlich aus medizinisch-biologischer Sicht“. Er kommt zum Schluss, „dass es keine Übertreibung ist, angesichts der Vorteile und Eigenschaften, mit denen die Evolution Frauen ausgestattet hat, von einem wahren Wunderwerk zu sprechen“. Frauen seien „geradezu privilegiert in genetisch-biologischer Hinsicht und diesbezüglich den Männern überlegen“, so das Credo des Fachmannes.

In zehn Kapiteln legt Huber dar, worin die weiblichen Vorzüge konkret bestehen und „welche verblüffenden Möglichkeiten die Evolution für Frauen über Jahrmillionen ausgetüftelt hat“. So beschäftigen sich die Kapitel unter anderem mit dem langsameren Alterungsprozess der Frau im Unterschied zum Mann, der zellulären Verbindung zwischen Mutter und Kind und deren Auswirkungen auf Bindungsfähigkeit und Hilfsbereitschaft. Der Mediziner erklärt, warum Frauen mehr Gene haben als Männer und leitet durch epigenetische Erkenntnisse her, warum Mütter ihren Kindern ihr Vorleben als Botschaft mitgeben können. Huber erklärt, warum wahrscheinlich der erste Mensch eine Frau und kein Mann war. Darüber hinaus widmet er einzelne Kapitel der Beschaffenheit des weiblichen Herzens, der Muskeln, des Immunsystems und des Gehirns.

Der renommierte Wissenschaftler wagt sich in seinem Buch auch an das viel diskutierte Thema „Gender“ und hält in einem Interview zum Buch fest, dass es nur zwei Geschlechter gebe.  Das zeige sich nicht nur an den Chromosomen und den Genitalien, sondern am Immunsystem, am Herzkreislauf-System, das bei der Frau mitunter für zwei Lebewesen schlagen müsse, im Stoffwechsel, der beim homo sapiens für eine Schwangerschaft zusätzlich 140.000 Kalorien benötige, und vor allem in der Hirnphysiologie. Die Theorie, dass Geschlecht nur ein soziales Konstrukt sei, frei wählbar durch einen bloßen Sprechakt und eigentlich keine Beziehung zum Körper habe, sei für ihn nicht haltbar. Dieser Ansatz stelle die „frauenspezifische Medizin“ in Frage. „Die Medizin muss es allen Nivellierungsversuchen zum Trotz wagen, die biologische Unterschiedlichkeit zwischen Frau und Mann zu ergründen“, fordert Huber. Gesellschaftliche Entwicklungen zu Gender-Themen sehe er daher kritisch. Er bezieht sich dabei auf Andrea Büchler, Präsidentin der Schweizer Ethik-Kommission, die das Wort „Mutter“ im Gesetz durch „die Person, die das Kind geboren hat“ ersetzen wolle. Weiters stellt er eine Initiative des Gender Instituts der Universität in Canberra vor, die statt „Muttermilch“ lieber von „Menschenmilch“ sprechen will. „Auch wenn immer mehr Aktivisten versuchen, das Weibliche als reine Konvention, reinen Rollenzwang zu verstehen, entspricht diese Vorstellung nicht dem evolutionären Programm“, ist sich der Wissenschaftler sicher.

Wie schon in seinen anderen Büchern gelingt es Huber, medizinische, biologische und anthropologische Inhalte so aufzubereiten, dass der in diesen Themen nicht versierte Leser die komplexen Zusammenhänge versteht. In einer Zeit, in der viele Frauen in einer Identitätskrise stecken, kann dieses Buch eine Unterstützung sein, indem es den weiblichen Körper und seine Vorzüge in ein positives Licht stellt. (TSG)

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