AT / Pro-Life: Aktion Leben mahnt erneut die Einführung einer anonymen Statistik über Schwangerschaftsabbrüche ein

IEF, 21.11.2018 – In einer Stellungnahme zur Novelle des Ärztegesetzes fordert der Verein, dass für Ärzte nach Schweizer Vorbild eine elektronische Übermittlungspflicht anonymisierter Daten zu Abtreibungen eingeführt werde.

“Eine Abbruch-Statistik ermöglicht den treffsichereren Einsatz staatlicher Mittel zur Vorbeugung und Unterstützung. Derzeit kann nur aufgrund subjektiver Einschätzung oder bloßer Vermutung gehandelt werden. Es erscheint völlig unverständlich, dass ausgerechnet im Bereich des Schwangerschaftsabbruchs eine derartige Datenlücke besteht“, so Johann Hager, Rechtsexperte von Aktion Leben Österreich. Deshalb wünscht sich Aktion Leben, dass der § 51 des Ärztegesetzes um folgenden Passus ergänzt werde: “Der Arzt ist verpflichtet, Aufzeichnungen über Schwangerschaftsabbrüche zu führen, wobei jedenfalls das Alter der Frau, die Schwangerschaftswoche des Abbruchs und, soweit gegeben, die Indikation zu erfassen sind. Die erfassten Daten sind zumindest jährlich anonymisiert dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz zu übermitteln.”

Aktion Leben macht schon seit Jahren mit der Bürgerinitiative “Fakten helfen!” auf die Notwendigkeit einer anonymen Statistik über Schwangerschaftsabbrüche und deren jährliche Veröffentlichung sowie die regelmäßige wissenschaftliche und anonyme Erforschung der Gründe für Schwangerschaftsabbrüche als Basis für Prävention und bedarfsgerechte Hilfen, aufmerksam. In der neuen Legislaturperiode wurde “Fakten helfen!” neuerlich dem Gesundheitsausschuss zugewiesen und liegt dort seither zur Begutachtung auf. Aktion Leben fordert, dass die Bürgerinitiative wie angekündigt noch in diesem Jahr auf die Tagesordnung gesetzt wird.

Mit einer Statistik über Schwangerschaftsabbrüche würde die Politik zeigen, dass sie die Notlagen schwangerer Frauen ernstnehme, so Mag. Martina Kronthaler, Generalsekretärin der Aktion Leben. Österreich sei fast das einzige Land in Europa, das über keine validen, seriös erhobenen Basisdaten zu diesem Thema verfüge. Kronthaler betont, dass die Meldung von Abbrüchen in anderen Ländern Europas problemlos und datenschutzkonform durchgeführt werde. „Warum soll das ausgerechnet in Österreich nicht möglich sein?“.

In Unterstützung dieser Forderung fordert auch die im Juni dieses Jahres gestartete Parlamentarische Bürgerinitiative #FAIRändern neben anderen flankierenden Maßnahmen rund um Abtreibung eine offizielle Statistik und anonyme Motivforschung zu Schwangerschaftsabbrüchen ein. Die Initiative läuft noch bis 24. November 2018.

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