US / Abtreibung: Texas verlangt Beerdigung von abgetriebenen Föten
Als Haupterschwernis werden die erwarteten Kostensteigerungen für eine Abtreibung gesehen. Da die Bestattungspflicht aber nicht für Abbrüche bzw. Fehlgeburten zu Hause gelten werde, ist eine bloße Verlagerung zur telefonische Abtreibungsberatung inklusive Zusendung von Präparaten, wie sie etwa von „Gynuity Health Projects“ angeboten wird, zu befürchten. (>>>Link)
Laut Medienberichten kritisieren Abtreibungsbefürworter, dass Texas und andere Staaten kontinuierlich daran arbeiteten, Abtreibungskliniken das Überleben zu erschweren. Die Auflagen für eine Praxis – etwa an Ausstattung und Ausbildung des Personals – sei mittlerweile so hoch, dass viele geschlossen hätten. In Texas, mit einer Fläche doppelt so groß wie Deutschland, sei nach einem solchen Gesetz von 2013 die Zahl der Praxen von 41 auf 18 geschrumpft. Auch US-weit gäbe es diesen Trend. Von 2004 bis 2013 sei die Zahl um rund 20 Prozent auf 664.000 zurückgegangen, wie aus einer Statistik des US-Gesundheitsbehörde CDC hervorgehe.
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Entgegen der vorgebrachten Kritik sei die Bestattungspflicht für abgetriebene Embryonen und Föten grundsätzlich durchwegs zu begrüßen, meint Dr. Stephanie Merckens vom Institut für Ehe und Familie. Angesichts dessen, dass es sich um Menschen handle, wäre es nur konsequent, dass abgetriebenen Embryonen und Föten nicht im Krankenhausmüll landen. Auch sieht die Biopolitikerin die Aufgabe eines staatlichen Sozialsystems darin, das Überleben von Frauen und Kindern zu sichern und nicht das von Abtreibungskliniken. Der Bericht über sinkende Abtreibungszahlen in den USA sollte uns vorsichtig optimistisch stimmen, so die Expertin. Zufrieden könne man aber erst sein, wenn sinkende Abtreibungszahlen auch mit einer tatkräftigen individuellen und gesellschaftlichen Solidarität gegenüber Frauen und ihren (un)geborenen Kindern einhergehe. (ief)