FR / Reproduktionsmedizin: Feministinnen fordern internationales Verbot

IEF, 17.1.2018 – Der französische feministische Verein Collectif pour le Respect de la Personne (CoRP) forderte bei einem Treffen mit der französischen Justizministerin Nicole Belloubet ein internationales Übereinkommen gegen die entwürdigenden Formen des „Reproduktions-Tourismus“.

Wie das Wiener Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) berichtet, wehre sich die europaweit vernetzte feministische Interessensvertretung gegen eine Legitimierung von Leihmutterschaft. Hintergrund sei das Bestreben der Haager Konferenz (HCCH) für Internationales Privatrecht, einen internationalen Rechtsrahmen für Leihmutterschaft, der auch die Festlegung von sogenannten Mindeststandards beinhalte, zu schaffen. Die Haager Konferenz stärke aber durch den angestrebten Rechtsrahmen die Entwicklung des Marktes und legitimiere Leihmutterschaft, obwohl diese unvereinbar mit der Menschenrechtskonvention sei, lautete der Vorwurf von CoRP.

Wie aus der Pressemitteilung der CoRP hervorgeht, forderte der Verein Frankreich auf, jede Regelung abzulehnen, die die Praxis der Leihmutterschaft reguliere oder deren Folgen bestätige. Leihmutterschaft müsste im internationalen Recht wie Sklaverei oder jede andere Form von Menschenhandel verboten sein.

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